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Google startet einen eigenen mobilen Bezahldienst in Indien

von WIRED Staff
Jetzt ist es offiziell: Google startet einen mobilen Bezahldienst in Indien. Die App ist vermutlich erst der Anfang.

Der mobile Bezahldienst hat den Namen Tez, was das indische Wort für „schnell“ ist. Mit dieser App wird, ähnlich wie bei Apple Pay, das Smartphone mit den Bankkonten des Besitzers verlinkt. Seit heute ist die Anwendung für iOS und Android verfügbar, wie Techcrunch berichtet. Zahlungen werden dabei einfach direkt vom Konto abgebucht. Google bietet zusätzlich ein Business-Portal für Firmen an, die sich für den Dienst freischalten lassen wollen. Unterstützt wird die neue App von Banken wie Axis, HDFC Bank, ICICI und der State Bank of India sowie sämtlichen Instituten, die das UnitedPaymentInterface-System unterstützen.

Mit dem Bezahldienst macht Google einen ersten Schritt, um den indischen Markt zu erobern. Die Voraussetzungen dafür sind günstig: Indien ist ein bevölkerungsstarkes Land. Zudem vergrößert sich die einkommensstärkere und sehr tech-fokussierte Mittelschicht immer weiter. Ein guter Zeitpunkt also, um den Mobile-Payments-Markt zu erschließen.

Denn bislang ist dieser Bereich eher schwach entwickelt. In Indien werden selbst Kreditkarten wenig verwendet. Viele Dienstleistungen basieren immer noch auf Barzahlungen, die Bevölkerung war zuvor eher mobilen Dienstleistungen abgeneigt. Aber auch die Regierung versucht derzeit vermehrt, dieses Verhalten zu ändern — unter anderem mit in der Bevölkerung sehr kritisch aufgenommenen und plötzlich durchgeführten Geld-Reformen wie der vom Herbst 2016. Damals hatte die Regierung praktisch über Nacht alle größeren Geldscheine entwertet.

Mit Programmen wie dem UIP sollen mobile Bezahldienste weiter gefördert werden. Bis 2020 erwartet Google laut eines Berichts ein Gesamtvolumen von 500 Milliarden US-Dollar bei digitalen Bezahlungen. Bezeichnenderweise war es das Finanzministerium, das die ersten Gerüchte zu Tez in Umlauf brachte. Indien dürfte nur der Anfang sein: Google ließ sich den Tez-Markennamen bereits in anderen asiatischen Ländern wie Indonesien oder den Philippinen sichern.

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