
Google entwickelt KIs, die für das Pentagon Bilder von Kriegsdrohnen auswerten. Das stößt jetzt auf Unmut bei den eigenen Mitarbeitern. Die wollen nicht, dass Google ins Kriegsgeschäft einsteigt.
In den Anfangstagen war Googles Motto: „Don't be evil“ (zu Deutsch: Tue nichts Böses). Auf diese Leitlinie berufen sich jetzt die rund 3100 Unterzeichner eines Protestschreibens. Die Google-Mitarbeiter fordern, das Unternehmen solle keine waffenfähigen KI-Algorithmen für die amerikanische Regierung entwickeln. Tatsächlich hatte das US-Verteidigungsministerium angekündigt, mit einem neuen Projekt die Tödlichkeit der eigenen Streitkräfte steigern zu wollen. Wie die New York Times schreibt, kollidieren dadurch die Philosophien des zivilen Silicon Valleys und der Militärs in Washington.
Das Pilotprogramm zur Auswertung von Drohnenaufnahmen mit dem Namen Maven ist eine Kooperation von Google mit dem Pentagon. Obwohl die Firmenspitze betont, die Technologie sei für einen defensiven Einsatz gedacht, klingen die Veröffentlichungen des US-Verteidigungsministeriums anders: Die Analysen sollten durchaus für die Bekämpfung von Aufständischen und Terroristen verwendet werden, etwa um feindliche Soldaten besser von Unbeteiligten unterscheiden zu können. Die Bedenken der Google-Belegschaft sind also durchaus nachvollziehbar.