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Don't be evil? Maybe. Googles Konflikt um den eigenen Verhaltenskodex geht weiter

von WIRED Staff
Viele Google-Mitarbeiter wollten nicht mehr für das amerikanische Militär arbeiten. Deswegen hatten sie im April gegen ein Projekt mit KI-Drohnen protestiert. Jetzt hat Google reagiert und den Vertrag gekündigt. Der interne Konflikt ist damit jedoch nicht komplett gelöst.

Mehrere Tausend Google-Mitarbeiter haben gegen die Beteiligung des Unternehmens am Project Maven protestiert – einige reichten sogar ihre Kündigung ein. Bei dem Projekt sollten Aufnahmen von Militärdrohnen mit Hilfe künstlicher Intelligenz für das amerikanische Verteidigungsministerium analysiert werden. Das Ziel: Künftige Angriffsziele sollten besser identifiziert werden.

Viele Google-Mitarbeiter wollen aber offenbar keine Technologien für die Kriegsführung entwickeln. Sie veröffentlichten im April 2018 einen Protestbrief in der New York Times. Darauf hat die Unternehmensführung nun reagiert und seine Vereinbarung mit dem Verteidigungsministerium gekündigt. Der Vertrag wird im nächsten Jahr auslaufen.

Der interne Konflikt bei Google wurde durch diesen Rückzug aber nicht gelöst. Einige Angestellte in Führungspositionen wollen die Kooperation mit dem Militär weiter vertiefen: Interne Mails sollen laut der New York Times zeigen, dass Googles KI-Experten immer noch davon ausgehen, mit dem Verteidigungsministerium zusammenzuarbeiten.

Google sagte Anfangs noch, dass das Ministerium schon vor dem Kooperationsvertrag Produkte von Google genutzt habe. Es gibt aber im konkreten Fall einen wichtigen Unterschied: Google hatte sich aktiv für Project Maven beworben und bot an, neue Technologien für das Pentagon zu entwickeln.

Google will in Kürze seinen neuen Code of Ethics veröffentlichen. In diesem soll klargestellt werden, welche Leitlinien das Unternehmen verfolgt und wie es seine eigene Stellung innerhalb von Alphabet sieht – dem Überbau, den Google sich 2015 selbst gab und in dem das Unternehmen nur noch eine Tochterfirma unter vielen ist.

Alphabet hatte bereits bei seiner Gründung das berühmte Google-Motto „Don't be evil“ abgelegt, das seit 2004 am Anfang des Code of Conduct des Unternehmens stand. Die Kritiker von Project Maven würden sich jetzt wieder ein ähnliches Motto für ihr Unternehmen wünschen. Für sie ist die Arbeit an Kriegswaffen eine Abkehr vom ursprünglichen Leitbild.

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