Die Spekulationen in der Fachwelt drehten sich hauptsächlich um eine potenzielle Übernahme von HTC durch Google. Doch mit dem Verkauf einiger Mitarbeiter scheint Google tatsächlich lediglich Entwickler aus dem Smartphone-Bereich zu übernehmen, berichtet Ars Technica. HTC bleibt damit ein eigenständiger Konzern und wird weiterhin im Smartphonemarkt eigene Produktreihen herausbringen.
Googles Hardware-Vizepräsident Rick Osterloh äußerte sich auf dem Google Blog zuversichtlich über die Investition: „Die zukünftigen Google-Mitarbeiter sind fantastische Menschen, mit denen wir bereits am Pixel-Smartphone gearbeitet haben, und wir sind gespannt darauf, was wir als ein Team leisten werden.“ Vermutlich will Google mit der Übernahme von rund 2000 Fachleuten größere Eigenständigkeit in der Smartphone-Entwicklung erzielen will. An den Pixel-Phones war in der Vergangenheit Kritik laut geworden, zu generische Smartphones zu sein, in deren Design sich zu stark die Handschrift jener Entwickler zeige, die Google zum Bau beauftragt hatte — namentlich HTC und LG.
Während Google sein eigenes Team verstärkt, bleibt die Frage, was die Abgabe von Arbeitskraft für HTC bedeuten wird: Die 1,1 Milliarden Dollar kann der taiwanische Elektronik-Hersteller gut gebrauchen, die Verkaufszahlen sind seit Jahren rückläufig. Mit eigenen Fabrikationsanlagen hat der Konzern eine branchenuntypische zusätzliche Belastung, macht sich damit aber auch immer wieder als Zulieferer für andere Konzerne interessant. Während die Smartphoneabteilung bei HTC offensichtlich ums Überleben kämpft, dürfte der Fokus in der Zukunft neben diesen Zulieferertätigkeiten wohl unter anderem auf der Weiterentwicklung der Virtual-Reality-Brille Vive liegen.