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Google liest aus Eigennutz eure Gmails nicht mehr mit

von Elisabeth Oberndorfer
Google liest nicht mehr mit. Mehr als zehn Jahre lang scannte das Unternehmen die Emails seiner Kunden, um personalisierte Werbeanzeigen im Browser anzuzeigen. Mit der Änderung will das Unternehmen mehr Geschäftskunden anziehen – und sorgt damit für Kritik.

Gmail durchforstet bald nicht mehr die Nachrichten seiner Nutzer. Für die Personalisierung von Anzeigen hatte Google seit 2004 die Inhalte seiner kostenlosen Email-Software ausgewertet. Im Laufe des Jahres soll damit allerdings Schluss sein. Statt die persönlichen Emails als Grundlage für Werbung zu nehmen, will Gmail andere Daten für das Ad-Targeting heranziehen.

Google-Cloud-Chefin Diane Greene begründet die Entscheidung damit, dass die kostenlose Gmail-Version an die des kostenpflichtigen Enterprise-Angebots G Suite angepasst werden soll. Mit dem Schritt will die Alphabet-Tochter mehr Unternehmenskunden ansprechen, die bisher Bedenken bei der Nutzung von Gmail hatten. In der G Suite verzichtet Google zwar auf das Scannen der Emails, Greene will jedoch Missverständnisse vermeiden und Datenschutzbedenken aus dem Weg räumen

Werbung wird es im kostenlosen Gmail jedoch weiterhin geben, zumindest auf Basis von anderen Nutzerdaten wie dem Suchverlauf. Immerhin: Nutzer können die Personalisierung deaktivieren. Einen genauen Zeitpunkt für die Änderung des Ad-Targetings in Gmail nennt Google nicht.

Das Scannen der persönlichen Emails für Werbezwecke war immer umstritten, Datenschützer äußern dennoch Kritik an der Neuerung: „Diese Änderung wurde aufgrund von Bedenken der Unternehmenskunden und nicht der privaten Nutzer vorangetrieben”, sagt Seth Schoen von der Electronic Frontier Foundation gegenüber der New York Times. Google habe 13 Jahre lang nicht auf beunruhigte Nutzer reagiert

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