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Ein Google-Test soll helfen, eine Depression festzustellen

von Michael Förtsch
Eine Depression ist eine ernstzunehmende Krankheit. Wer die Anzeichen spürt, ist jedoch oft erstmal verunsichert und scheut den Besuch beim Arzt. Google verspricht Unterstützung mit einem Test: Wer den beantwortet, hat ein bisschen mehr Klarheit – und kann gegebenenfalls auf weitere Hilfsangebote eingehen.

Wer an einer Depression leidet, der ist mehr als nur mal niedergeschlagen oder lust- und antriebslos. Denn der zu oft leichtfertig für alltägliche Verstimmungen genutzte Begriff bezeichnet eine psychische Erkrankung. Die kann für Betroffene zur anhaltenden Qual werden, gar körperliche Schmerzen bereiten und sollte unbedingt behandelt werden. Rund fünf Prozent der deutschen Bevölkerung soll das betreffen. Allerdings sind sich viele oft unsicher, ob sie einen Arzt aufsuchen sollten oder vermeiden es aus Scham. Da setzt Google an.


Wer in den USA nach „depression“ googelt, der wird bei den Top-Ergebnissen nicht mehr nur auf Wikipedia oder die Vereinigung der amerikanischen Psychiater verwiesen werden, sondern einen Depressionstest angeboten bekommen. Der besteht aus neun kurzen Fragen. Darunter, wie oft man in den letzten zwei Wochen „wenig oder keine Freude“ empfunden habe oder sich „ermüdet oder antriebslos“ fühlte. Dieser Schnelltest ist durchaus aussagekräftig und dem standardisierten Fragebogen PHQ-9 nachempfunden, der weltweit von Klinikärzten und Psychotherapeuten eingesetzt wird.

Wer ihn ausfüllt oder welches Ergebnis er bringt, das will Google natürlich nicht speichern. Ebenso soll der Test nicht unkommentiert bleiben. Stattdessen soll im Anschluss auf weitere Hilfemöglichkeiten verwiesen und – wenn nötig – ein Besuch bei einem Arzt angeraten werden. Die National Alliance on Mental Illness unterstützt die Google-Initiative und hofft, dass sie „mehr Menschen hilft, auf Depressionen aufmerksam zu werden und sie animiert, sich in Behandlung zu begeben, um die Qualität ihres Lebens zu verbessern.“

In den USA soll das Test-Tool bereits in den kommenden Tagen in der Mobil-Version von Google.com ausgerollt werden. Ob und wann der Test auch in anderen Sprachen nutzbar wird, ist noch unsicher. In Deutschland können Betroffene jedoch schon jetzt Rat und Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Telefonseelsorge erhalten.

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