Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Abbruch: Der Diversity-Streit bei Google eskaliert

von WIRED Staff
Die Wogen, die das Anti-Diversity-Memo bei Google schlägt, wollen sich nicht glätten: Eine zum Thema von CEO Sundar Pichai angesetzte Vollversammlung wurde jetzt in letzter Minute abgesagt. Grund sollen Ängste vor Online-Belästigung von Mitarbeitern sein, deren Fragen vorab ins Netz gesickert waren.

Pichai sollte in der Vollversammlung auf die Entlassung des Softwareentwicklers James Damore eingehen, der mit seiner Streitschrift über Googles Diversity-Politik für Aufruhr gesorgt hatte. Vorab konnten Mitarbeiter Fragen und Anmerkungen auf einer Online-Plattform einreichen. Diese wurden allerdings geleakt. Auch wurden unter anderem vom Alt-Right-Vertreter Milo Yiannopoulos auf dessen Facebook-Seite die Twitter-Namen einiger Google-interner Kritiker des Dokuments veröffentlicht, berichtet Re/Code.

Konservative Webseiten und Alt-Right-Medien hatten in den letzten Tagen immer wieder Google-Interna und persönliche Informationen von Mitarbeitern veröffentlicht, die sich gegen die Streitschrift ausgesprochen hatten. Nun fürchten die Betroffenen Konsequenzen für ihr Privatleben — von Online-Hetzkampagnen bis hin zu gefährlicheren Attacken. Entsprechend hat Sundar Pichai die Vollversammlung abgesagt.

Die Diskussion über interne Werte und die Entlassung eines Mitarbeiters aufgrund eines Memos soll allerdings nachgeholt werden. In einer Mail an seine Mitarbeiter schreibt Pichai, dass dafür eine bessere Grundlage geschaffen werden müsse. Die Mitarbeiter müssen einen Rahmen erhalten, in dem sie ihre Meinung äußern können, ohne sich vor den Konsequenzen zu fürchten. Dabei dürfte der Code of Conduct allerdings weiterhin die Grenze abstecken, innerhalb derer sich Meinungen firmenintern bewegen dürfen. Damore geht indes in konservativen Medienkreisen von Interview zu Interview — und strebt eine arbeitsrechtliche Klage gegen seine Kündigung an. Deren Erfolgschancen schätzen Experten sehr unterschiedlich ein — das letzte Wort werden hier die Richter haben.

GQ Empfiehlt