In einem entsprechenden Posting verkündet Facebook die Neuerungen bei den Regeln. Instagram und Facebook erhalten demnach neue Formulierungen in ihren Nutzungsbedingungen für die Entwickler von Drittanbieter-Software: Diese dürfen dann Daten, die von der jeweiligen Plattform stammen, nicht mehr zur Verwendung in Überwachungs-Tools nutzen.
Der Konzern gibt an, bei der Entwicklung der neuen Regelungen eng mit NGOs wie der American Civil Liberties Union of California, Color for Change und dem Center for Media Justice zusammengearbeitet zu haben. Die ACLU hatte im Oktober öffentlich gemacht, dass ein Tool namens Geofeedia von Polizeikräften dazu genutzt worden war, um Demonstranten in Baltimore zu überwachen. Wie The Verge berichtet, war Geofeedia auch bei Facebooks eigener Konzernsicherheit im Einsatz. Das Tool verwendet Daten von Facebook, Twitter und Instagram — alle drei Dienste hatten die Entwickler nach dem Bekanntwerden der Vorgänge von ihren Plattformen geschmissen.
Wie sich Ansagen wie diese neuen Privatsphäreregeln in Zukunft in die Tat umsetzen lassen, ist eine offene Frage. Letztlich dürfte Facebook Praktiken der Überwachung erst im Nachhinein abstrafen können — die Überwachung für die gezielte Bewerbung von Kunden bleibt schließlich erlaubt und die Nutzung von Nutzerdaten wird sich erst mit ihrer Auswirkung zeigen. Dennoch zeigt der Konzern vor allem in seiner Kooperation mit Gruppen wie der ACLU, die seit Trumps Wahlsieg alle Hände voll zu tun hat, eine klare politische Ausrichtung gegen polizeiliche Überwachung von Aktivisten in sozialen Netzwerken. Ob sich das auch auf die Geheimdienste auswirkt, dürfte aber mehr als zweifelhaft bleiben.