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Facebook legt einen guten Quartalsbericht vor und spricht über die Zukunft

von WIRED Staff
Facebook kann zufriedenstellende Quartalsgewinne verzeichnen, die Aktie verliert trotzdem an Wert. CEO Mark Zuckerberg verrät unterdessen, wie er sich die Zukunft von Messengern, KI und Virtual Reality vorstellt. Und wir erfahren, wie viel jeder einzelne von uns seinem Unternehmen wert ist.

Facebook konnte seinen Reingewinn im dritten Quartal 2016 nahezu verdreifachen. Mit einer Steigerung von 166 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Gewinn von 2,38 Milliarden Dollar. Für 2017 zeigen sich Analysten und das Unternehmen aber nur vorsichtig optimistisch.

Dem Reingewinn gegenüber stehen etwa sieben Milliarden Dollar Erlös, was einem Zuwachs um 56 Prozent entspricht. Facebooks wichtigste Einnahmequelle ist hierbei nach wie vor die Werbung: 6,8 Milliarden Dollar machen Werbeeinnahmen aus. CEO Mark Zuckerberg führt diesen Zuwachs auch auf die steigenden Nutzerzahlen im Mobilbereich zurück: Im Jahresvergleich mit 2015 konnte Facebook die hier anteiligen Werbeeinnahmen aus dem Anzeigengeschäft von 78 auf 84 Prozent steigern.

In Nutzerzahlen bedeutet dies bei rund 1,8 Milliarden aktiven Mobilnutzern pro Monat einen Anstieg um 16 Prozent. Diese Zahlen verteilen sich nicht absolut gleichmäßig über den Monat, dennoch waren Ende September 2016 erstmals im Schnitt über eine Milliarde Menschen pro Tag im weltweit größten sozialen Netzwerk aktiv.

Für das Unternehmen aus dem kalifornischen Menlo Park ist hierbei wichtig, dass diese Nutzer fast ausschließlich über ihr Mobiltelefon zugreifen, was große Auswirkungen auf die zukünftigen Geschäftsmodelle hat. Das Angebot an Apps und der Ausbau der Facebook-App für Android- und iOS-Geräte hat hierbei Priorität.

Wie VentureBeat berichtet, sieht Facebook die Zukunft laut Zuckerbeg besonders in Video-Apps: Sowohl in Form von Live-Videos auf Facebook selbst, als auch über die Foto-App Instagram, die Facebook im April 2012 für eine Milliarde Dollar übernommen hat, sollen bewegte Bilder die Plattform dominieren. Auch die Sofortnachrichtendienste wie der hauseigene Facebook Messenger und den ebenfalls übernommenen Branchenführer WhatsApp werden in Zukunft ein noch breiteres Videoangebot erhalten.

Innerhalb der kommenden drei Jahre sollen die Tochterfirmen Instagram und WhatsApp sowie der Messenger zu eigenständigen Unternehmen innerhalb des Facebook-Konzerns werden. Zuckerberg wünscht sich eine Milliarde User pro Dienst, was auch durch Lite-Version für Länder und Regionen mit schlechterer Internetanbindung erreicht werden soll. Auch hilfreiche Bots im Messenger und WhatsApp sollen in den kommenden Jahren mehr Nutzer anziehen.

Im Bereich Virtual Reality will Facebook 250 Millionen Dollar investieren. Mit Blick auf die nächsten 10 Jahre sagte Zuckerberg: „Wir haben uns bei der langfristigen Planung auf drei Gebiete konzentriert: Anschluss-Initiativen, die mehr Leute online bringen, Künstliche Intelligenz und Virtual beziehungsweise Augmented Reality.“

Analysten zeigten sich trotz des sehr guten Quartalsberichtes von Facebook zum Tagesabschluss verhalten optimistisch: Die Facebook-Aktie verlor zum Börsenschluss etwa acht Prozent und lag bei 118,21 Dollar. Das ist unter anderem auf die Ankündigung zurückzuführen, dass das Unternehmen ab der Mitte kommenden Jahres die Frequenz an Werbeanzeigen reduzieren will, die unter anderem in die Newsfeeds von Nutzern geladen wurden. Auch stellt sich die Frage, wann Facebook sein weltweites Wachstumspotenzial in Sachen Nutzerzahlen ausgereizt hat.

Auf Seite 12 der Q3 2016 Results steht unterdessen, wie viel Facebook mit jedem einzelnen User durchschnittlich verdient. Die USA und Kanada liegen dabei mit 15,08 Dollar weit über dem weltweiten Durchschnitt von 3,89 Dollar. Europa übertrifft diesen mit 4,60 Dollar nur knapp, Asien und der Pazifikraum liegen mit 1,86 Dollar weit darunter.

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