Beide Unternehmen verdienen den Großteil ihres Geldes mit gezielter Werbung. Zuletzt hatte Google zudem damit zu kämpfen, dass Nutzer auch Suchanfragen immer häufiger innerhalb von Facebook durchführen und nicht mehr die klassische Suchmaschine im Browser verwenden. Entsprechend könnte es in Zukunft durchaus zu einem Zerwürfnis kommen, auf das vermutlich beide Unternehmen vorbereitet sind.
Facebooks Notfallplan beinhaltet laut The Information unter anderem, Nutzern beizubringen, wie sie die App des sozialen Netzwerks auch ohne den Google Play Store auf einem Android-Gerät installieren können. Auch die Vorinstallation auf den Geräten von immer mehr Herstellern ist Teil dieses Plans, vom Play Store unabhängig zu sein. Ohne an Googles Geschäftsbedingungen für den eigenen App-Marktplatz gebunden zu sein, hätte Facebook sogar einige Vorteile bei der Vermarktung eigener Inhalte.
Facebook hat in der Vergangenheit sogar heimliche Tests an Nutzern durchgeführt, um zu überprüfen, ob es Kunden verlieren würde, sollte die App einmal nicht mehr funktionieren: Im Jahr 2014 fiel die App bei vielen Nutzern gezielt aus, teils für Stunden am Stück. Der Konzern wollte testen, wo die Schmerzgrenze seiner Kunden lag. Das Ergebnis war für Facebook sehr positiv: Mit der Browserversion als Ersatz blieben die Nutzer auch nach Stunden treu — selbst ohne eine funktionierende App.
Die Methode, an Kunden heimlich Experimente durchzuführen, wird allerdings durchaus kritisch gesehen. Der ehemalige Facebook-Datenforscher J.J. Maxwell verteidigte den Zug laut The Verge allerdings mit dem Hinweis, es sei so, als ob Walmart Parkplätze sperrt, um zu überprüfen, wie sich dies auf die Verkaufszahlen auswirkt.