Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Facebook erklärt Adblockern den Krieg

von WIRED Staff
Das Social-Media-Netzwerk wird in Zukunft Werbung auch an Nutzer ausspielen, die einen Adblocker beim Browsen nutzen. Dabei geht es laut Facebook aber nicht um finanziellen Zugewinn.

Werbeanzeigen sind laut Andrew Bosworth, Vice President der Ads and Business Platform bei Facebook, nämlich ein Teil der „Facebook-Experience“. Schließlich sei Werbung nahtlos integriert und stelle durch personalisierte Inhalte einen Mehrwert für die Nutzer dar. Weiterhin sollen diese künftig mehr Möglichkeiten bekommen, die eingeblendeten Werbeinhalte zu beeinflussen. Laut Bosworth wäre dies ein Kompromiss in Sachen Werbung: „Es ist ein schlechtes Geschäft, nur zwischen allem oder nichts wählen zu können.“ Ein Großteil der Nutzer, die per PC oder Laptop auf die Seite zugreifen, scheinen jedoch an diesem Mittelweg nicht interessiert.

Tools zum Entfernen ungewollter Werbung erfreuen sich auch in den USA zunehmender Beliebtheit. 26 Prozent der Desktop-User verwenden dort einen Adblocker, wie das Interactive Advertisting Bureau laut Wall Street Journal herausfand. Facebook wendet sich mit seinem Schritt exklusiv gegen diese Gruppe. 84 Prozent seiner Werbeeinnahmen stammen von mobilen Nutzern, hier sei man laut dem Unternehmen in einem „guten Bereich“. Adblocker-Tools werden auf Smartphones und Tablets im Vergleich zum PC eher vernachlässigt. Entsprechend äußerte Facebook bislang keine Pläne, diese Tools auch bei Mobilgeräten umgehen zu wollen.

Der Schritt, Desktop-Nutzer trotz eines Adblock-Tools mit Werbung zu konfrontieren, könnte auf wenig Gegenliebe stoßen. Facebook finanziert sich jedoch hauptsächlich durch Werbung: Das Vorgehen ist ein Weg, mehr Platz für diese zu schaffen und damit auch den Umsatz in die Höhe zu treiben. Allerdings sorgten auch Adblock-Firmen in letzter Zeit immer wieder für Aufsehen, weil sie im Verdacht standen, ausgesuchte Werbung durchzulassen. Solche Methoden würden nicht nur das Nutzervertrauen schädigen, sondern auch die finanziellen Mittel von kostenlosen Dienstleistern wie Facebook senken.

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++ 

GQ Empfiehlt
UPDATE: Facebook will ins TV-Streaming einsteigen

UPDATE: Facebook will ins TV-Streaming einsteigen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper