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Tech-Rohstoffimporte in die EU sollen ethischer werden

von WIRED Staff
Eine neue EU-Verordnung soll den Handel mit wertvollen Mineralien und Metallen künftig besser kontrollieren und damit verhindern, dass Konfliktherde in Afrika befeuert werden. Das Europaparlament hat die vom Rat bereits beschlossene Verordnung nun verabschiedet – gültiges Recht wird sie allerdings erst nach einer Schonfrist im Jahr 2021.

Viele Rohstoffe wie Gold, Zinn, Wolfram oder Tantal sind wichtig bei der Herstellung von High-Tech-Geräten, stammen aber aus zweifelhaften Quellen: Minen im Kongo werden teils von bewaffneten Milizen geführt, welche lokale Arbeiter versklaven und mit dem Gewinn Menschenrechtsverletzungen und Gewalttaten finanzieren, berichtet unter anderem Futurezone.

Diese Finanzierung von Problemen in anderen Erdteilen will die EU künftig verhindern: Firmen mit über 500 Mitarbeitern sollen verpflichtet werden, die Lieferkette von der Mine bis zur Schmelze zu überprüfen und für einen ethisch sauberen Ablauf zu sorgen. Die Mindestgröße der Unternehmen soll verhindern, dass etwa Zahnärzte beim Ankauf von Zahngold oder Juweliere ebenfalls große Recherchen und Überprüfungen vor Ort durchführen müssen.

Wie heise online berichtet, soll die Umsetzung der Verordnung über bestehende Kontrollsysteme der Branche laufen. Überwachen sollen das Ganze dann die Behörden der unterschiedlichen Mitgliedsstaaten – die EU-Kommission ist dabei zudem aufgefordert, die Wirksamkeit des Gesetzes sowohl in Europa als auch in Risikogebieten in Afrika wie dem Kongo und an den Großen Seen zu überprüfen.

Kritischen Stimmen geht die neue EU-Verordnung nicht weit genug: Die Fraktionsvorsitzende der Grünen Keller forderte, das Gesetz schnellstmöglich auszuweiten, da etwa bereits verarbeitete Rohstoffe aus Krisengebieten in importierten Elektrogeräten nicht gezählt würden. Smartphones, Laptops und andere Gadgets aus Fabriken in China umgehen damit die Verordnung, wenngleich Firmen wie Apple, HP, Huawei, Samsung und Sony bereits einer eigenen Initiative für eine saubere Lieferkette angehören.

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