Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

EU-Kommission: Facebook hat beim WhatsApp-Kauf getäuscht

von WIRED Staff
Der Kauf von WhatsApp durch Facebook im Jahr 2014 ist nach Ansicht der EU-Kommission nicht ganz sauber gelaufen: Die hohe politische Instanz der Europäischen Union bezichtigt das Unternehmen, bei der Prüfung der Übernahme falsche oder irreführende Angaben gemacht zu haben. Sollte das nun eingeleitete Verfahren Facebook für schuldig befinden, droht eine Kartellstrafe.

Bei der Prüfung des Kaufs von WhatsApp hatte Facebook angegeben, keine technischen Möglichkeiten für die Verknüpfung der Nutzerdaten beider Netze gehabt zu haben. Da in diesem Jahr der Abgleich von Accounts und die Verbindung von Telefonnummern aus WhatsApp mit Konten auf Facebook geschehen ist, fühlt sich die Kommission in die Irre geleitet. Das Unternehmen hingegen beteuert, dass die Politik stets mit aktuellen Informationen bezüglich der Möglichkeiten und Pläne der beiden sozialen Netzwerke versorgt worden sei.

Sollte das Verfahren feststellen, dass Facebook die EU-Kommission bei der Prüfung der Übernahme für 19 Milliarden Dollar bewusst getäuscht hat, könnte eine Strafzahlung bis zu einem Prozent des Jahresumsatzes des Konzerns ausmachen. Das wären immerhin 200 Millionen Dollar, berichtet die New York Times. Facebook wird nun nachweisen müssen, dass es sich die Erlaubnis der Wettbewerbshüter für die Übernahme eines Dienstes mit mehr als einer Milliarde Nutzern nicht erschlichen hat.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager geht von einer Schuld Facebooks aus. Die Übernahme selbst steht allerdings nicht zur Disposition. Facebook gibt indes an, dass die Inhalte von WhatsApp-Gesprächen nicht zu Werbe- oder sonstigen Zwecken verwendet werden können. Alleine schon aufgrund der inzwischen eingeführten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist dies nicht möglich. Dennoch sollen WhatsApp-Daten helfen, Werbung gezielter auf einzelne Nutzer zuzuschneiden — wie genau, ist allerdings ein Betriebsgeheimnis.

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++

GQ Empfiehlt