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Pfui, WhatsApp! Diese Firmen gehen am schlechtesten mit eurer Privatsphäre um

von Timo Brücken
Die US-Aktivisten von der Electronic Frontier Foundation (EFF) haben ihr Datenschutz-Ranking herausgegeben: Welche Firmen schützen unsere Daten am besten vor Regierungsanfragen? Adobe und Dropbox gehören zu den Gewinnern, WhatsApp fällt durch — und Facebook wird wegen Zensur kritisiert.

Fünf Fragen interessierten die EFF bei ihrem Report mit dem Titel „Who Has Your Back?“: Macht es ein Unternehmen öffentlich, wenn die Regierung Daten von ihm haben will? Was ist, wenn Behörden fordern, dass Inhalte gelöscht werden? Macht die Firma ihre Datenaufbewahrungsbestimmungen transparent? Erfüllt sie die Best-Practice-Standards ihrer Branche? Und, Hand aufs Herz: Wie steht das jeweilige Unternehmen zu Hintertüren für Polizei und Geheimdienste in seinen Produkten?

Für jede Antwort vergaben die Aktivisten Sterne. Fünf davon — also die Einstufung als vorbildlich — bekamen zum Beispiel Wikimedia, Dropbox, Yahoo oder Apple. Google, Snapchat und Amazon landeten mit drei Sternen im Mittelfeld. Schlusslicht mit nur einem Stern ist hingegen WhatsApp. Das Unternehmen veröffentlicht laut der EFF weder einen Transparenzbericht über etwaige Regierungsanfragen noch verlangt es einen Gerichtsbeschluss, bevor Informationen an Behörden übergeben werden. User werden demnach auch nicht informiert, falls ihre Daten abgefragt werden. Immerhin hat sich WhatsApps Mutterkonzern Facebook aber kategorisch gegen Hintertüren in seinen Produkten ausgesprochen — ein Statement, das auch für den Messenger gilt.

Bei Google und Amazon verweigerte die EFF jeweils die Sterne für Transparenz hinsichtlich der eigenen Datenaufbewahrungsbestimmungen und das Informieren der Nutzer über Regierungsanfragen, die sie betreffen. Facebook hingegen macht es laut den Datenschützern nicht transparent genug, wann und warum Inhalte von seiner Plattform entfernt werden oder der Zugang zu ihnen gesperrt wird.

Dem sozialen Netzwerk widmen die Aktivisten deswegen sogar einen eigenen Blogpost mit dem Titel „Why Facebook Failed Our Censorship Test“. Für andere Länder liste das Unternehmen sogenannte „content restrictions“ in seinen Tranzparenzberichten minutiös auf, für die USA hingegen fehle diese Kategorie seltsamerweise. Dabei würden Dokumente zum Beispiel belegen, dass allein 2014 in mindestens 74 Fällen die Facebook-Profile von kalifornischen Strafgefangenen auf Bitten der Behörden gelöscht worden seien. Diese Anfragen tauchten im Transparenzbericht des Unternehmens nirgends auf und sollen laut der EFF nur ein kleiner Ausschnitt der USA-weiten Fälle sein: „Wir glauben, dass sie in die Tausenden gehen.“ 

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