Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

140 Millionen Euro für Hundefutter, Business-Tools und Digital Health

von WIRED Editorial
Die VC-Firma ProjectA hat 140 Millionen Euro für einen neuen Fonds eingesammelt. Wohin soll das frische Geld?

WIRED: Florian Heinemann, an Ihrem Fonds haben sich Firmen wie Otto und Haniel und Gründer wie Rolf Schrömgens (Trivago), Udo Schloemer (Factory) und Brian O'Kelley (App­Nexus) beteiligt. Vernetzen Sie die Welten?
Florian Heinemann: Das ist unser Anspruch als operativer Risikokapitalgeber. Darum bieten wir unseren Investoren Einblicke zu Themen wie Onlinemarketing, Data und Business Intelligence. Zudem wollen wir Startups und Corporates unterstützen, enger zusammenzuarbeiten.

WIRED: Ihr Fokus liegt weiterhin im Consumer-Internet wie bei Pets Deli (Tierfutter), und bei Tools wie CrossEngage (Onlinemarketing). Haben Sie  auch Neues im Blick?
Heinemann: Digital Health. Noch gibt es in Europa keinen VC, der das Thema dominiert, aber das Potenzial ist riesig. Wir haben bisher drei Investments gemacht:  Kry aus Schweden ermöglicht Video-Sprechstunden per App mit einem Arzt, Juno Medical bietet Medizinreisen, Klara ist eine Kollaborationsplattform für die Gesundheitsbranche.  

WIRED: Hat Deutschland die Digitalisierung verstanden? 
Heinemann: Im Retail- und Medienbereich ja, das ändert aber nichts an der US-Dominanz. In der Autobranche gibt es mit Tesla einen Treiber; wie das Rennen ausgeht, ist meines Erachtens noch unklar. Im Maschinenbau überschätzen viele die Verteidigbarkeit von Hardware. Die Angreifer nutzen Software und Daten als Startpunkt. Hier liegen künftig die Margen.

WIRED: Warum sehen Sie Deutschland nicht gut aufgestellt? 
Heinemann: Unter anderem weil Netzwerk­effekte in der Digitalwirtschaft große Player begünstigen, Deutschlands Wirtschaft aber aus kleinen und mittelständischen Unternehmen besteht. Die werden Probleme bekommen. Die Digitalisierung des Kerngeschäfts ist eine Herausforderung, da gewinnen häufig reine Digital Player. Zudem fehlt immer noch Risikokapital in Europa. In den USA wird immer noch deutlich mehr investiert.  

WIRED: Was raten Sie Unternehmen?
Heinemann: Sie müssen neue Sachen im Digitalbereich ausprobieren. Oder etwas dazu kaufen. Das ist risikoloser, wird aber meist teurer. Und sie müssen anfangen, konsequent neue, etwa Cloud-basierte Tools zu nutzen. Für viele ist das eine Revolution, fördert aber die Digitalkompetenz.

GQ Empfiehlt