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Schluss machen geht jetzt auch per Kryptowährung

von WIRED Staff
Ein chinesisches Unternehmen will digitale Tokens für Pärchen etablieren. Die eDiamonds lassen sich immer nur mit jeweils einem Partner teilen. Spekulation und schnelle Abverkäufe dürften damit schwierig werden – aber dafür kann jederzeit über die Blockchain Schluss gemacht werden.

Im Prinzip sind sich Kryptowährungen und Diamanten gar nicht so unähnlich: Beide haben einen eher begrenzten realen Nutzen, aber viele Menschen schreiben ihnen einen hohen Wert zu. Das Geschäftsmodell des chinesischen Startups eDiamond liegt also eigentlich recht nahe. Es will Diamanten als Liebesbeweis einfach durch Kryptogeld ersetzen. Paare können sich dann gegenseitig die gleichnamigen eDiamond-Tokens schicken. Jeder digitale Edelstein kostet dabei umgerechnet 80 Cent – ein Schnäppchen im Vergleich zu echten Diamanten.

Sei es ein Jahrestag, eine Liebesbekundung zwischendurch oder ein Dank an den anderen, dafür dass es ihn einfach gibt: Jeder Anlass soll sich mit einem eDiamond unterstreichen lassen. Dabei fußt die Idee des Unternehmens auf strikter Monogamie. Wer einen eDiamond von einem Partner angenommen hat, kann vorerst nur mit dieser Person einen Handel abwickeln. Da stetig der Tauschwert des eigenen eDiamond-Schatzes in US-Dollar angezeigt wird, weiß der jeweilige Partner stets, was die Beziehung dem Gegenüber wert ist. Einfach jemand anderem einen elektronischen Diamanten schenken? Das geht nicht. Zumindest nicht so lange die Zweierbeziehung besteht – und dass die in die Brüche gehen kann, das ist für das Startup klar.

Über einen Schlussmach-Button lässt sich eine Beziehung jederzeit aufkündigen. Ist das der Fall, wird der Ex-Partner per Textnachricht in der App benachrichtigt und der Liebestod in der Blockchain verzeichnet. Noch unpersönlicher geht es kaum. Die Diamanten, die über die Beziehung hinweg verschenkt wurden, bleiben dem jeweiligen Empfänger oder der Empfängerin erhalten. Güterteilung? Existiert hier nicht. Immerhin: Beide sind dann wieder frei, sich neue Partner zu suchen, um mit diesen eDiamonds zu handeln.

Was das Startup nicht angibt, ist, ob es irgendeine Grenze bezüglich der Häufigkeit des Partnerwechsels gibt — schließlich könnten Nutzer einfach kurzfristige Beziehungen in der App starten, wenn sie Tokens mit einer Person tauschen wollen.

Insgesamt scheint eDiamond also eine weitere bizarre Kryptowährung zu sein, die mit einem einzelnen Gimmick um Aufmerksamkeit buhlt. Tatsächlich ist die Blockchain inzwischen aber auch mit echten Diamanten verbunden: DeBeers nutzt die Technologie genauso zur Verfolgung von Edelsteinen wie eine Allianz namens TrustChain. Letztere will damit den internationalen Handel ethischer machen.

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