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Die erste US-Stadt verbietet Bitcoin-Mining

von WIRED Staff
Die Stadt Plattsburgh im Staate New York bietet Unternehmen besonders günstigen Strom. Das gibt Bitcoin-Minern einen Anreiz, sich hier niederzulassen. Die Stadt reagiert nun auf den erhöhten Energieverbrauch und verbietet die Ansiedlung weiterer Firmen für Krypto-Mining. Sie ist damit die erste Kommune in den USA, die auf diese Weise durchgreift.

Laut Bürgermeister Colin Read hat Plattsburgh die günstigste Elektrizität der Welt: 4,5 Cents pro Kilowattstunde zahlen Bewohner der Stadt für Strom aus dem lokalen Wasserkraftwerk — weniger als die Hälfte des US-Durchschnitts. Das sollte Unternehmen anlocken, die dann neue Arbeitsplätze schaffen. Die Idee lief aber nicht wie geplant: Die neuen Mining-Unternehmen für Kryptowährungen bescherten der Stadt nur wenig neue Jobs. Da der Strom des eigenen Wasserkraftwerks begrenzt ist, habe die Stadt jetzt entschieden, eine Ausweitung dieses Industriezweigs zu verbieten, schreibt Motherboard.

Plattsburgh hat pro Monat nur 104 Megawattstunden an günstiger Elektrizität zur Verfügung. Zehn Prozent davon wurden im Januar und Februar alleine von der größten lokalen Serverfarm eines Bitcoin-Unternehmens verbraucht, einer Firma namens Coinmint aus Puerto Rico. Übertrifft die Stadt ihr Strombudget, muss sie Elektrizität von außen zukaufen und das wird für die Endverbraucher teuer: Im Januar mussten alle Bürger der Stadt zwischen 100 und 200 Dollar nachzahlen. Die Gewinne der Bitcoin-Schürfer entsteht also auf Kosten der Einwohner.

Die bestehenden Mining-Firmen dürfen weiterhin in Plattsburgh bleiben und arbeiten, müssen sich aber mit der Stadt auseinandersetzen. Muss die Kapazität am Ende des Vertrags in 18 Monaten erweitert werden, müssen bis dahin Lösungen für den Energieverbrauch und dessen Bezahlung gefunden werden. Und es gibt schon Vorschläge dazu: Zum Beispiels, dass das Bitcoin-Business für Stromüberschüsse bezahlen soll, die vor allem im Winter auftreten. Politik und Wirtschaft wollen entsprechende Pläne nun aushandeln, um eine akzeptable Lösung zu finden.

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