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Für zwei Dollar würfelt diese Elfjährige euch ein Passwort und schickt es per Post

von Elisabeth Oberndorfer
Zahlen Internetnutzer für sichere Passwörter? Ja, glaubt Mira Modi, eine elfjährige Schülerin aus New York City. Sie verkauft über ihre Website mit der sogenannten Diceware-Methode erstellte Passwörter — für zwei Dollar pro Stück.

Die Idee dafür hatte Modi, als ihre Mutter, die auf Privatsphäre-Themen spezialisierte Journalistin Julia Angwin, sie Passphrasen als Recherche für ihr neues Buch erstellen ließ. Als Service verkaufte die Tochter die Codes bei den Buchvorstellungen ihre Mutter. Doch weil ihr der persönliche Vertrieb zu langsam war, hat die Jugendliche nun einen Online-Shop eingerichtet.

Wer bei Modi bestellt, bekommt ein manuell erzeugtes Passwort zugeschickt. Bei der Diceware-Methode, mit der die Elfjährige ihr Produkt erstellt, wird händisch ein Zahlencode gewürfelt, dem ein in der offiziellen Liste eingetragenes Wort zugeordnet wird. Da lange Passwörter für Hacker am schwersten zu entschlüsseln sind, würfelt Modi pro Passwort sechs dieser Zahlencodes. Dann schreibt sie diese als Phrase auf Papier, steckt das Blatt in einen Briefumschlag und versendet diesen über die US-Post. Briefe dürfen in den USA nur mit einem offiziellen Durchsuchungsbefehl geöffnet werden, weshalb Modi diese Versandmethode gewählt hat.

Ihren Kunden empfiehlt die Schülerin, das Passwort nach Erhalt leicht zu abzuändern. Natürlich könne man die Diceware-Methode auch selbst anwenden, schreibt Modi. Sie habe jedoch gemerkt, dass Leute auch dafür zahlen würden. Bisher habe sie 30 Passwörter verkauft, sagte die Elfjährige im Gespräch mit Ars Technica. Würde sie sich Vollzeit auf ihr Kleinunternehmen konzentrieren, könnte die Teenagerin damit rund zwölf Dollar pro Stunde verdienen.

Skeptiker beruhigt Modi damit, dass sie sich die bestellten Phrasen selbst nicht merke und auch nicht auf ihrem Rechner speichere. Das empfiehlt übrigens auch Diceware-Erfinder Arnold G. Reinhold, der sich von Modis Geschäft angetan zeigt: „Jedes Bestreben, die Wichtigkeit eines sicheren Passwortes aufzuzeigen, erfüllt einen guten Zweck.“ 

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