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Autokonzerne teilen Live-Daten mit dem Kartendienst Here

von Elisabeth Oberndorfer
BMW, Daimler und Volkswagen versorgen die von Nokia verkaufte Karten-App Here mit Daten: In Zukunft sollen Millionen von Autos aktuelle Verkehrsinformationen liefern.

Vergangenes Jahr kauften Volkswagen, Daimler und BMW für 2,8 Milliarden Dollar den Kartendienst Here, jetzt kooperieren die Konzerne bei der Aufwertung der App. Das Navigationssystem verfügt künftig über Live-Verkehrsdaten, die direkt aus den Fahrzeugen der beteiligten Hersteller kommen, berichtet Reuters.

Die Daten der vernetzten Fahrzeuge benachrichtigen die Here-Nutzer über die Beschaffenheit der Fahrbahn, Staus und Unfälle, temporäre Geschwindigkeitsbeschränkungen und Parkmöglichkeiten. Die Informationen kommen von verschiedenen Komponenten der Autos: Scheibenwischer, Bremsen, Scheinwerfer und Sensoren. Hunderttausende Pkws sollen mit dem Here-Netzwerk verbunden werden.

Verfügbar seien die smarten Verkehrsdaten bei Here in der ersten Jahreshälfte 2017, kündigt das Unternehmen an, das früher zu Nokia gehörte. Während anfangs nur die beteiligten Konzerne ihre Daten einspeisen, will der Kartendienst später auch externe Autobauer für die Plattform gewinnen. Für 2018 strebt Here mehrere Millionen von Autos als Datenlieferanten an.

Es ist laut den Entwicklern das erste Mal, dass Automarken in einer solchen Größenordnung Daten austauschen. Mit einem Automobil-Konsortium als Eigentümer hat Here außerdem einen Vorsprung gegenüber Technologiekonzernen wie Alphabet und Apple. Google zahlte 2013 mehr als eine Milliarde Dollar für die Verkehrs-App Waze, dieses Navigationssystem bekommt seine Verkehrsinformationen durch die Fahrer selbst und muss auf die Mitarbeit seiner User vertrauen.

Seit Kurzem integriert Waze außerdem Daten des Anbieters Inrix, der diese aus einer Vielzahl von Quellen sammelt. Apple steckt währenddessen mit der Entwicklung eines eigenen Fahrzeuges in der Krise und sorgte mit seinem Kartendienst Maps bislang vor allem für Spott. Die Zusammenarbeit mit deutschen Autokonzernen scheiterte Insidern zufolge wegen eines Streits über die Datenhoheit. Wie BMW, Daimler und Volkswagen die Daten an Here liefern und ob diese auch untereinander getauscht werden, ist nicht bekannt.

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