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4chan-Gründer Chris Poole arbeitet jetzt für Google

von WIRED Staff
Der Schöpfer eines der verrufensten Orte im frei zugänglichen Internet arbeitet jetzt für Google: Chris „moot“ Poole, Gründer und ehemaliger Chef des anonymen Webboards 4Chan ist jetzt Teil des Teams von Bradley Horowitz, Googles Chef für Streams, Photos und Sharing.

Chris Poole hatte die Community von 4Chan mehr als ein Jahrzehnt lang geleitet, bis er im letzten Jahr seinen Rücktritt verkündete und die Plattform danach verkaufte. 20 Millionen aktive Nutzer sprechen dabei für sich — und dürften für Google Grund genug sein, den jungen Netzunternehmer anzuheuern: Bisher ist es dem Konzern bei allen Erfolgen nicht so richtig gelungen, seinen eigenen sozialen Komponenten auf das Niveau von Konkurrenten wie Facebook zu bringen.

Poole erschuf 4Chan bereits im Alter von 15 Jahren aus seinem Kinderzimmer heraus. Die Plattform ermöglicht es Nutzern, anonym oder mit einem einfach gesicherten Namen Bilder und Texte in verschiedenen Unterforen zu posten. Threads bleiben dabei nur begrenzte Zeit bestehen und verschwinden irgendwann für immer. Neben verrufenen Foren mit Pornografie oder vollkommen wahllosen Inhalten existieren dort auch Interessen-Communities, die sich etwa mit Fotografie, Sport oder Grafikdesign beschäftigen. Auch die Ursprünge des Hacker-Kollektivs Anonymous gehen auf 4Chan zurück.

Wie gut sich die stark auf Anonymität basierende Philosophie des 4Chan-Gründers auf Googles dienste übertragen lässt, wird sich erst noch zeigen müssen. Dass Google die Psyche der breiten Nutzermassen häufig falsch eingeschätzt hat, bleibt allerdings bisher bestehen. Hierbei könnte Poole tatsächlich ein wertvoller Trumpf für den Konzern sein. Wie TechCrunch anmerkt, versteht „moot“ die Psychologie der Nutzer — und zwar besser, als jeder Algorithmus aus den Softwareschmieden von Google das bisher konnte. 

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