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Ein New Yorker Startup lässt Cola-Dosen nach Hause funken

von Gründerszene
Das New Yorker Startup Evrythng verbindet Milliarden von Alltagsprodukten im Internet. Doch warum müssen Cola-Dosen oder T-Shirts überhaupt vernetzt sein?

Durch ein Gedankenspiel kam Niall Murphy auf die Idee für sein Startup. Er war gerade auf der Suche nach einem neuen Geschäftsmodell, sein erstes Unternehmen hatte er kurz zuvor verkauft. „Wie sieht die Welt in 15 bis 20 Jahren aus“, fragte Murphy sich.

Ein wichtiger Bestandteil seiner Zukunftswelt waren vernetzte Gegenstände, das sogenannte Internet of Things. Nicht bloß ein Trendthema und eine Spielerei von Wenigen wie heutzutage, sondern ein vollständig vernetzter Alltag. Vom Kühlschrank bis zur Packung Spaghetti. Und in dieser Gedankenwelt fragte er sich: Welches Produkt wird es auf jeden Fall geben?

Seine Antwort lautete: Eine Plattform, die alle Daten der Gegenstände zusammenträgt, so erzählte es Murphy im Gespräch mit Gründerszene. An dieser arbeitet er mit seinem New Yorker Startup Evrythng nun seit 2011. Insgesamt 14,5 Millionen Dollar konnte er bereits einsammeln. Mit an Bord sind strategische Investoren wie Cisco und Samsung, aber auch der bekannte Wagniskapitalgeber Atomico.

Schon in der heutigen Welt vernetzt Evrythng bereits Milliarden Produkte. Der Gründer Murphy erklärt die Funktionsweise am Beispiel einer Cola-Dose. Bei einer Werbe-Aktion von dem Getränkehersteller in Kooperation mit Evrythng konnten Cola-Trinker mit ihrem Smartphone einen QR-Code abscannen, um an einem Gewinnspiel teilzunehmen. 

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Den große Vorteil hatte allerdings Coca-Cola selbst, denn das Unternehmen konnte so analysieren, in welcher Stadt, welche Dose von wem getrunken wurde – quasi Marktforschung live. Alles über die Evrythng-Plattform.

Erst kürzlich konnte Evrythng ein weiteres großes Geschäft an Land ziehen. Durch einen einzigen Deal zwischen dem Startup und Avery Dennison, einem der weltweit führenden Hersteller von Selbstklebematerialien, waren auf einen Schlag zehn Milliarden Produkte über die Plattform vernetzt. Jedes neu verkaufte Produkt – vor allem Kleidungsstücke – hat seitdem eine „digitale Identität“. In T-Shirts und Pullovern befinden sich eingenäht etwa sogenannte RFID-Tags. Die Kunden müssen einfach nur ihr Smartphone an das Kleidungsstück halten und bekommen so Infos zur Herkunft des Produkts oder eine Rabattaktion eingespielt.

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Die Unternehmen können auf diese Weise tracken, welchen Weg ihre Kleidung gerade nimmt. Sie sehen, ob es beispielsweise in einem Land verkauft wurde, in dem es eigentlich nicht verkauft werden sollte. Momentan sind viele Produkte, wie die Kleidung, noch nicht dauerhaft mit der Plattform verbunden, sondern nur dann, wenn jemand sie scannt. Je günstiger Chips werden, desto wahrscheinlich wird es sein, dass irgendwann die Produkte für die Unternehmen sich dauerhaft mit dem Netz verbinden und sich tracken lassen.

Bei Elektronik-Produkten wie Lampen lässt sich schon heute kontinuierlich überwachen, wie die Menschen ihr Zimmer beleuchten. Was sind die Hauptzeiten, wie lange halten die Lampen? Für die Unternehmen ist das ein riesiger Datenschatz, wenn sie verfolgen können, was mit ihren Produkten passiert und wie diese funktionieren.

Ein dauerhaftes Tracking mag manchen Kunden Angst machen. Evrythng-Gründer Murphy ist das bewusst. Er sagt, die Unternehmen würden zum größten Teil nur aggregierte Daten erhalten. Außerdem müssten sie immer schauen, dass sie das Vertrauen der Kunden nicht verspielen – und ihnen durch das Tracking einen richtigen Mehrwert bieten: Beispielsweise, dass die Kunden selbst bei einem T-Shirt genau verfolgen können, woher ihr Produkt kommt.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Gründerszene.

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