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Das neue Hollywood: Was die Oscars für Amazon und Netflix bedeuten

von Elisabeth Oberndorfer
Netflix bekam eine, Amazon gleich drei Auszeichnungen bei den Academy Awards für seine Eigenproduktionen. Ein Zeichen für die wachsende Relevanz der Streaming-Dienste in der Filmbranche. 

Für Amazon und Netflix war die Oscar-Nacht erfolgreich. Beide waren in mehreren Kategorien nominiert, Amazon holte sich drei Preise von der Academy. Der Film Manchester by the Sea gewann in der Kategorie bestes Originaldrehbuch, Casey Affleck wurde für seine Rolle darin als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Und mit The Salesman räumte Amazon Studios den Preis für den besten fremdsprachigen Film ab.

Netflix gewann mit The White Helmets den Oscar für den besten Dokumentar-Kurzfilm. Insgesamt war der Streaming-Dienst dreimal nominiert. Amazons Manchester by the Sea hatte sogar sieben Nominierungen, unter anderem auch für den besten Film. Deshalb war es nicht überraschend, dass auch Amazon-CEO Jeff Bezos bei der Preisverleihung anwesend war.

Mit der Strategie, in eigene und zugekaufte Produktionen zu investieren, liegen die Streaming-Dienste offenbar richtig

Beide Streaming-Anbieter hatten in den vergangenen Jahren schon wichtige Branchenpreise wie die Emmys und Golden Globes erhalten, die Oscars gelten aber nach wie vor als die Preisverleihung mit dem höchsten Stellenwert in Hollywood. Und so haben die digitalen Player Sonntagnacht in Los Angeles ihre Relevanz in der Filmindustrie untermauert. Beide Unternehmen versuchten in den letzten beiden Jahren, mit ihren Produktionen Academy-Awards zu gewinnen.

Die Anerkennung bei den Oscars wird sich wahrscheinlich auch auf die Abonnentenzahlen auswirken, immerhin können die Portale die Auszeichnungen in Werbemitteln kommunizieren. Mit der Strategie, in eigene und zugekaufte Produktionen zu investieren, liegen die Streaming Services offenbar richtig. Netflix soll 2016 mehr als fünf Milliarden US-Dollar in sein exklusives Angebot investiert haben, Amazon mehr als drei Milliarden Dollar.

Das „alte“ Hollywood bekommt den Trend zum Streaming auch bei den Besucherzahlen in den Kinos zu spüren, die laut Variety in den USA ein Rekordtief erreicht haben. Sony gab vor einigen Wochen bekannt, eine Milliarde US-Dollar seines schwächelnden Filmgeschäfts abzuschreiben.

Die Kaufkraft der Streaming-Anbieter bewegt auch Filmgrößen weg von den traditionellen Studios. Erst vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Martin Scorsese seinen nächsten Film The Irishman von Netflix finanzieren lässt. Ursprünglich wollte Paramount Pictures die Produktion kaufen, mit 100 Millionen Dollar soll Netflix allerdings das bessere Angebot gemacht haben. Das Streaming-Portal bringt seine Filme übrigens in Zukunft auch in die Kinos. In der Oscarnacht veröffentlichte Netflix den Trailer des Kinofilms Bright mit Will Smith und Joel Edgerton.

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