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Kim Dotcom plant eine Alternative zum Internet

von Michael Förtsch
Aktuell muss der umstrittene Internetunternehmer Kim Dotcom noch einen Rechtsstreit um seinen File-Hosting-Dienst MegaUpload ausfechten, da plant er schon das nächste Projekt. Mit MegaNet will er eine anonyme Alternative zum Internet starten. Jetzt hat Dotcom verraten, wie diese funktionieren soll.

Schon vor zwei Jahren hatte Kim Dotcom — ehemals Kim Schmitz — einen Service namens MegaNet angedeutet. Nicht weniger als ein neues Internet wolle er damit schaffen, hatte er gewohnt großspurig verkündet. Doch dann musste sich der exzentrische Ex-Hacker Gerichtsverhandlungen und Ansprüchen der US-Filmindustrie stellen. Entsprechend herrschte lange Zeit Stille. Nun scheint das ambitionierte Projekt weiterzulaufen. Via Videochat hat Dotcom auf der Startup-Konferenz SydStart in Sydney umrissen, wie sein „globales, dezentralisiertes, nicht IP-basiertes, verschlüsseltes Hochgeschwindkeits-MegaNet für Dateiübertragung und Streaming“ funktionieren soll.

Statt IP-Adressen sollen den Nutzern und ihren Geräten einzigartige Codes als Identifikationsmerkmal zugewiesen werden. Diese wären jedoch nicht an ihren Netzanschluss oder Standort gekoppelt. Aktionen wie der Austausch von Dateien soll zudem über „neue Protokolle“ und eine „neue und schnellere“ Version der Blockchain-Technologieorganisiert werden. Letztere kennt man vor allem von der Kryptowährung BitCoin. Kern von MegaNet wäre damit eine riesige Datei, die alle Transaktionen und wohl auch Daten der Nutzer fälschungssicher speichert, indem sie als chiffrierte Fragmente über die Gesamtheit der Nutzer des Dienstes hinweg gesichert, validiert und verschlüsselt werden. Damit würde der Dienst davon leben, dass MegaNet-Kunden die Rechen- und Speicherkraft ihrer Computer und Smartphones zur Verfügung stellen.

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Grundsätzlich wäre die Idee von MegaNet also mit Projekten wie TOR oder Freenet vergleichbar, die ebenso als eigenes virtuelles Netzwerk auf der Infrastruktur des gewohnten Internet aufsetzen. Jedoch ist der Datentransfer bei diesen recht träge — etwas, das bei MegaNet ganz anders aussehen soll.

„Wenn du keine IP-Adressen hast, kannst du keine Server hacken, du kannst keine Denial-of-Service-Attacken auf Spieledienste oder Websites fahren“, verspricht Dotcom weiteren Mehrwert. Wie der exzentrische Gründer von Diensten wie MegaUpload zudem erklärt, wäre der gesamte Datenverkehr bei MegaNet von Anfang bis Ende verschlüsselt. Geheimdienste und Regierungen hätten es also schwer bei der Überwachung. An der entsprechenden Technologie, die „von keinem Supercomputer geknackt“ werden könne, würde bereits ein Team unter Hochdruck arbeiten.

Eine erste Beta-Fassung von MegaNet soll im kommenden Jahr starten. Wie Kim Dotcom glaubt, könnten sich hierfür bis zu 100 Millionen Nutzer registrieren. Die Anschubfinanzierung des Projektes soll durch eine Crowdfunding-Kampagne gesichert werden. 

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