Acht Prozent aller in China verkauften Fahrzeuge müssen im ersten Jahr der Quote mit Kreditpunkten versehen werden, die es für Hybride Antriebe und Elektromotoren geben wird. Wie viele Punkte es jeweils sein werden und was für Multiplikatoren Anwendung finden, ist noch nicht ganz klar, schreibt t3n — allerdings sollen es jedes Jahr zwei Prozent mehr werden.
Für die deutschen Autobauer wird die Quote zur Belastungsprobe: Hat sich die Branche hierzulande darauf eingestellt, bis 2030 auf Elektroantriebe umzusatteln, sind zwei Jahre Vorlaufzeit äußerst knapp bemessen. Wie Cui Dongshu, Generalsekretär der China Passenger Car Association schätzt, müsste etwa Volkswagen bei drei Millionen in China verkauften Autos im Jahr 2018 rund 60.000 Elektrofahrzeuge herstellen. Im Falle von Plug-in-Hybriden mit einer elektrischen Reichweite unter 50 Kilometer wären es dann sogar 120.000 Stück — oder aber der Hersteller muss Kreditpunkte bei Konkurrenzunternehmen einkaufen.
Noch ist das Gesetz nicht verabschiedet und die Automobillobby hofft auf eine Abschwächung seitens der Politik. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel befindet sich derzeit auf Dienstreise in China und könnte dort die Position der deutschen Unternehmen vertreten. Sollte dies nicht gelingen, drohen teure Handel mit Kreditpunkten oder Absatzeinbußen auf dem größten Automobilmarkt der Welt. Die Industrie muss in jedem Fall auch hierzulande den Wechsel von fossilen Brennstoffen zu reinen Elektromotoren forcieren — sonst tut es die Konkurrenz aus anderen Ländern.
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