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Diskriminierung oder Schutz? „Uber für Frauen“ sorgt schon vor dem Start für Kritik

von Elisabeth Oberndorfer
Chariot for Women soll ein Ridesharing-Dienst werden, bei dem nur Frauen fahren und mitfahren dürfen. Ein guter Weg, Frauen vor sexuellen Übergriffen zu schützen, sagen die einen. Diskriminierung von potenziellen Fahrgästen und Mitarbeitern, finden die anderen.

Ein ehemaliger Uber-Fahrer macht seinem Ex-Arbeitgeber Konkurrenz, allerdings für eine sehr spezifische Zielgruppe: Chariot for Women soll als Ridesharing-Dienst am 19. April in Boston starten. Der neue Mitbewerber akzeptiert nur Frauen als Fahrerinnen und Passagiere. Eine Ausnahme macht das Startup für Jungen unter 13 Jahren.

Die Idee kam Michael Pelletz, weil er selbst sah, wie unsicher Ridesharing für Frauen ist. Uber geriet in den vergangenen Jahren immer wieder wegen fehlender Background-Checks bei seinen Fahrern unter Druck. Allein in Kalifornien muss das Unternehmen Schadensersatzzahlungen von mindestens zehn Millionen Dollar leisten. Laut BuzzFeed gingen bei Uber außerdem bis zu 170 Beschwerden wegen sexueller Belästigung ein.

Chariot for Women will solche Fälle verhindern und die Fahrerinnen strenger überprüfen als sein großer Konkurrent. Um sicherzustellen, dass Kundinnen nicht in ein falsches Fahrzeug einsteigen, erhalten beide Seiten über die App ein Codewort, das vor Fahrtbeginn ausgetauscht werden muss. Der Ridesharing-Anbieter spendet außerdem zwei Prozent der Einnahmen an frauenbezogene Wohltätigkeitsorganisationen.

Das Geschäftsmodell von „Chariot for Women“ sorgt allerdings schon vor dem offiziellen Start für Kritik. Immerhin verweigert das Unternehmen Männern seine Dienstleistung, was als Diskriminierung interpretiert werden kann. Würde jemand in diesem Fall eine Klage einreichen, müsse das Startup starke Argumente liefern, um vor Gericht nicht zu verlieren, sagen Rechtsexperten dem Boston Globe.

Die Diskriminierung auf Arbeitgeberseite – weil Chariot for Women keine männlichen Fahrer einstellt – könnte eine noch größere rechtliche Herausforderung sein.

Gründer Pelletz gibt sich angesichts der kritischen Fragen entspannt und hat sich ein Team von Rechtsberatern engagiert. „Falls wir jemals rechtliche Probleme bekommen, sind wir abgesichert“, sagt er laut Washington Post. 

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