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Das legale Kölner Drogen-Startup mit dem Millionenumsatz

von Lisa Ksienrzyk
Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis ist in Deutschland seit der Legalisierung sehr hoch, Tendenz steigend. Davon profitiert ein Kölner Startup: Cannamedical verkauft die hilfreiche Droge an Apotheken.

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage sind zwei Drittel der Deutschen gegen den legalen Konsum von Cannabis. Der Erwerb und der Besitz des Rauschmittels ist in Deutschland bisher verboten. Nur Ärzte dürfen seit März in Einzelfällen Cannabis als Medikament verschreiben. Getrocknete Blüten und Cannabisextrakte sollen gegen Schmerzen oder Appetitlosigkeit nach einer Krebstherapie helfen.

Ein junger Markt für Händler. Und eine Chance auch für Startups: Als eines der ersten Unternehmen ging das Kölner Startup Cannamedical im Februar an den Start – einen Monat, bevor das Gesetz in Kraft trat. Im Gespräch mit dem Magazin Orange by Handelsblatt erzählte Gründer David Henn nun, dass er davon ausgehe, 2017 insgesamt rund 290 Kilogramm medizinisches Cannabis verkauft zu haben. Damit würde er etwa 2,2 Millionen Euro umsetzen. Für 2018 plant er demnach eine immense Steigerung: mindestens 20 Millionen Euro Umsatz. Summen in Millionenhöhe seien in der Pharmaindustrie üblich, äußert sich das Startup auf Nachfrage von Gründerszene, möchte aber keine weiteren Angaben machen.

Lieferengpässe wegen zu hoher Nachfrage

Henn führte zuvor ein Startup, das Cannabis für einzelne Staaten der USA und Kanada lagerte. „Wir haben den Gründermut gehabt und wollten unbedingt in den Markt rein. Zu dem Zeitpunkt gab es aber keine Garantie, dass das gutgeht“, erzählt der Kölner dem Wirtschaftsmagazin. Cannamedical importiert die Pflanzenteile aus den Niederlanden und verkauft das medizinische Rauschmittel dann an Apotheken in Deutschland. Alles rechtens: Das Pharma-Startup verfügt über eine Erlaubnis für den Arzneimittelgroßhandel und eine zum Umgang mit Betäubungsmitteln.

Laut der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände wurden in den ersten vier Monaten nach der Legalisierung mehr als 10.000 Einheiten Cannabisblüten auf Kosten der Krankenkassen verkauft – Tendenz steigend. Im Juli war die Nachfrage so hoch, dass medizinisches Cannabis deutschlandweit vergriffen war. Trotzdem hat Cannamedical Gründer Henn Bedenken: „Das ist eine Branche, wo noch nicht klar ist, wo die Reise hingeht.“

Im Gespräch mit dem Handelsblatt weist Henn darauf hin, dass seine Mitarbeiter und er mit dem gehandelten Cannabis nicht in Berührung kommen: „Wir haben hier eine große Anti-Drogen-Policy. Das heißt: kein Alkohol und natürlich kein Cannabis. Wir lagern unsere Produkte auch nicht im Büro, unser Lager ist in einer anderen Stadt.“

Gründerszene

Dieser Artikel erschien zuerst bei Gründerszene
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