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Cambridge Analytica: Videoaufnahmen deuten auf Wahlmanipulation hin

von WIRED Staff
Nach der Enthüllung des beispiellosen Datenlecks bei Facebook droht das Unternehmen nun Untersuchungen mit potenziell sehr teuren Folgen an. Ein britischer TV-Sender hat außerdem Videoaufnahmen veröffentlicht, die zeigen, wie das verantwortliche Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica auf perfide Weise Wahlen beeinflusst haben soll.

Die Unternehmen Cambridge Analytica und Eunoia Technologies sollen eine riesige Menge von Facebook-Analysedaten unrechtmäßig von Cambridge-Professor Dr. Aleksandr Kogan erhalten haben. Cambridge Analytica spielte eine maßgebliche Rolle beim Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump, will aber die von rund 50 Millionen Nutzerprofilen abgegriffenen Daten nicht dafür verwendet haben. Ein Video, das mit versteckter Kamera vom britischen Fernsehsender Channel 4 aufgezeichnet wurde, lässt jedoch an dieser Aussage zweifeln.

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Die Recherchen von Channel 4 sollen mehrere Monate angedauert haben. Cambridge Analytica hatte noch versucht, die Ausstrahlung des Videos zu verhindern, mittlerweile ist es aber auch auf YouTube zu sehen. Die aufgezeichneten Gespräche sollen belegen, wie Bestechungsgelder, Ex-Spione, falsche Ausweise und Sexarbeiterinnen für die Wahlkampfbeeinflussung auf der ganzen Welt benutzt wurden.

Es fallen Sätze wie: „Schick ein paar Mädchen zum Haus des Kandidaten“, die offenbar vom Geschäftsführer Alexander Nix selbst gesprochen werden. Vorher hatte das Unternehmen seine Beteiligung an unlauteren Geschäften noch bestritten, wie WIRED US berichtet.

Fatale finanzielle Folgen könnte der Skandal auch für Facebook als Quelle der Daten haben. Zum einen reagierten die Anleger auf die Enthüllung mit einem deutlichen Signal — der Aktienkurs des Unternehmens fiel zeitweise um 6,8 Prozent. Das entspricht laut Bloomberg einem Verlust von 3 Milliarden Euro innerhalb eines einzigen Tages. Es drohen außerdem Strafen, die das Unternehmen empfindlich treffen könnten: Bei Verstößen gegen die mit der US-Handelsaufsicht FTC vereinbarten Datenschutzregeln können pro Fall bis zu 32.000 Euro Strafe anfallen. Zusammengefasst könnte Facebook dann mehr als 1,5 Billionen Euro zahlen müssen — dass es zu dieser Höchststrafe kommt, ist jedoch unwahrscheinlich.

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