Mitte 2017 hat Cambridge Analytica angefangen, an einer eigenen Kryptowährung zu arbeiten. Das geht aus Aussagen der ehemaligen Mitarbeiterin Brittany Kaiser hervor, berichtet unter anderem The Verge. Die Pläne für ein Initial Coin Offering waren allerdings noch nicht ausgereift, als CEO Alexander Nix im Zuge des Facebook-Skandals gehen musste. Neben der eigenen Kryptowährung soll Cambridge Analytica hinter den Kulissen auch versucht haben, die Kryptowährung Dragon Coin zu promoten, die in Macau unter anderem vom Kasino-Boss Wan „Broken Tooth“ Kuok-koi unterstütz wird.
Das Blockchain-Projekt von Cambridge Analytica sollte ihren Nutzern helfen, persönliche Daten online zu speichern und diese sogar zu verkaufen. Das passt in das Bild des Unternehmens, das vor allem durch seine Angaben, die US-Wahl zu Trumps Gunsten entschieden zu haben und später mit dem Einbehalten der persönlichen Datensätze von Millionen Facebook-Nutzern bekannt wurde.
Der Versuch von Cambridge Analytica, Dragon Coin zu mehr Beliebtheit zu verhelfen, bestand laut Berichten darin, potenzielle Investoren auf eine Urlaubsreise nach Macau zu nehmen. Dragon Coin hat als Zielgruppe Kasinospieler. Inwieweit die Aktion erfolgreich war, ist nicht bekannt.
Wie The Verge anmerkt, kommen bei den Krypto-Anstrengungen von Cambridge Analytica zwei Aspekte des Internets zusammen, die in den letzten Wochen immer mehr unter strenger Beobachtung stehen: Zum einen die Privatsphäre der Nutzer, zum anderen Initial Coin Offerings, die als praktisch unregulierte Form der Finanzierungssammlung riesiges Betrugspotenzial bieten.