In die neue Produktionsstätte in Sachsen soll eine zehnstellige Summe investiert werden, um dort ein Werk für Elektrobauteile für selbstfahrende Autos hochzuziehen. Dresden setzte sich dabei gegen internationale Standorte wie New York und Singapur durch. Genauere Informationen über das Projekt will Bosch zusammen mit dem Bundeswirtschaftsministerium und der sächsischen Landesregierung am Montag bekannt geben.
Die Bundesregierung plant den Ausbau der Mikroelektronikbranche und fördert die Chip-Industrie dafür mit dem Rahmenprogramm Mikroelektronik aus Deutschland – Innovationstreiber für die Digitalisierung. Nach Informationen der Sächsischen Zeitung kommen die Mittel dafür aus dem mit 1,7 Milliarden Euro gefüllten Topf, den die Bundesregierung für den Zeitraum bis 2020 gefüllt hatte, um die deutsche Halbleiterindustrie langfristig konkurrenzfähig zu machen.
Bosch arbeitet gemeinsam mit dem Autobauer Daimler daran, bis 2020 autonome Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. WIRED berichtete im April, dass die beiden Unternehmen ein autonomes Fahrsystem entwickeln, das das voll automatisierte (SAE-Level 4) und fahrerlose (SAE-Level 5) Fahren ermöglicht. Das Halbleiterwerk in Dresden ist ein wichtiger Schritt bei der Verfolgung dieses Ziels.
Wo genau das neue Werk im Raum Dresden entstehen wird, ist noch unklar. Im Gespräch ist unter anderem ein Grundstück in Flughafennähe, das durch seine guten Anbindungen und die Nähe zu anderen Chip-Herstellern wie Global Foundries und Infineon als Produktionsstandort interessant ist. In den kommenden Jahren muss sich zeigen, ob Bosch seine ehrgeizigen Pläne umsetzen und tatsächlich ein autonomes Fahrsystem präsentieren kann.