Über die Amazon-Überlegungen, eine eigene Buchhandlung in der deutschen Hauptstadt zu eröffnen, hatte der Berliner Tagesspiegel berichtet. Demnach könnte Berlin der zweite Standort werden, an dem Amazon eine eigene Offline-Buchhandlung an den Start bringt. Zur Erinnerung: Im November dieses Jahres hatte das US-amerikanische Unternehmen bereits eine eigene Filiale in seiner Heimatstadt Seattle in den USA eröffnet, wie WIRED berichtete.
Dabei ist die Wahl Berlins als möglicher Standort eines Amazon-Buchladens kein Zufall: „Läden einzurichten war immer eine Option“, erklärt der Chef von Amazon Deutschland, Ralf Kleber, im Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel. „Berlin wäre ein Top-Kandidat für einen Amazon-Laden.“ Als Grund nennt er die Tatsache, dass Amazon bereits viel Geld in der deutschen Hauptstadt investiert hätte — so viel wie in keiner anderen deutschen Stadt.
In Buchhändlerkreisen werden Amazons mögliche Zukunftspläne sicherlich auf wenig Gegenliebe stoßen. Immerhin machen viele den Online-Versandhändler dafür verantwortlich, dass der deutsche Buchhandel schwächelt. Dabei hat Amazon aufgrund der geltenden Buchpreisbindung im Hinblick auf die Preisgestaltung keinen greifbaren Vorteil. Allerdings könnte Amazon durch eine eigene Buchhandlung einen bisherigen Nachteil ausgleichen: Denn so bequem das Bestellen über das Internet auch sein mag: Amazon-Käufer haben bisher keine Möglichkeit, die Bücher im Vorfeld haptisch zu greifen und in ihnen zu blättern. Mit einer Offline-Buchhandlung könnte sich das bald ändern.