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Die erste private Raumstation soll sich mit Werbung finanzieren

von Michael Förtsch
Die US-Firma Axiom Space will die erste kommerzielle Raumstation betreiben. Anders als die ISS soll sie nicht nur als Labor taugen, sondern auch Weltraum-Hotel, Fabrik und Coworking-Space sein. Hinter dem ehrgeizigen Plan stehen ehemalige NASA-Mitarbeiter.

2020 soll das Hauptmodul der ersten privaten Raumstation ins All starten. Das verspricht das im vergangenen Jahr gegründete Unternehmen Axiom Space. Vorausgesetzt, dass sich bis dahin die passenden Raketen finden, die die Teile des neun Meter langen und fünf Meter breiten sogenannten Multi-Purpose-Moduls tragen können.

Ist dieses im All angekommen, soll es sich zunächst mit der Internationalen Raumstation ISS verbinden, um ausgebaut und erweitert zu werden. Wird die ISS dann wie geplant im Jahr 2024 außer Dienst gestellt, soll sich die Axiom-Station von ihr trennen und autonom funktionieren. Insgesamt würde der ehrgeizige Plan zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Dollar kosten.

Ein geringer Preis verglichen mit den Möglichkeiten, die eine eigene Raumstation biete, so das Unternehmen. Diese soll nämlich nur begrenzt als Forschungseinrichtung dienen. Neben Astronauten und Wissenschaftlern würde Axiom die Station von vornherein auch anderen zahlenden Besuchern öffnen, die bis zu zehn Tage Urlaub im All buchen können.

Auch Werbung und Sponsorenverträgen gegenüber sei man nicht abgeneigt: „Wir können uns ganz gut Astronautenanzüge ähnlich den NASCAR-Uniformen verstellen“, sagte Axiom-Manager Amir Blachman gegenüber Space.com. „Oder auch Module, die Namen von Firmen tragen.“

Allem voran soll die kommerzielle Raumstation jedoch als Fabrik dienen. In einzelnen Modulen könnten die Besatzungsmitglieder Dinge herstellen, die nur oder zumindest leichter in der Schwerelosigkeit produzierbar sind. „Es ist denkbar, hunderte Jet-Turbinen zu drucken oder super-spezialisierte Legierungen“, so Blachman. „Wir sprechen hier von [den Jahren] 2026, 2027, 2028.“ Um diese ehrgeizigen Pläne zu realisieren, sei man offen dafür, mit jedem zusammenzuarbeiten und die Ressourcen zu nutzen, die sich als am geeignetsten erwiesen.

Unter anderem will Axiom mit Made in Space kooperieren, einem Startup, das 3D-Drucker für den Einsatz unter Mikrogravitation entwickelt. Auf diese Weise könnten an Bord der Station etwa kleine Satelliten konstruiert und direkt im All ausgesetzt werden. Ebenso sehen die Planer die Möglichkeit, die Station mithilfe von 3D-Druckern und Roboterarmen um neue Bereiche zu erweitern.

Die Vorstellungen der noch jungen Firma klingen futuristisch. Allerdings stehen hinter Axiom Space erfahrene Weltraum-Veteranen. Zu den Gründern gehören Michael Suffredini, der über zehn Jahre die ISS managte, der Raumfahrer Michael Lopez-Alegria und der ehemalige NASA-Ingenieur Stephen Altemus.

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