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Techfirmen und Autobauer suchen Lösungen für Datenberge autonomer Autos

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Um die Vision vom selbstfahrenden Auto umzusetzen, kooperieren Autobauer zunehmend mit Tech-Unternehmen. Ein neu gegründetes Konsortium aus Telekommunikations-, Technik- und Autokonzernen will die Entwicklung der benötigten Netz-Infrastruktur nun gezielt vorantreiben.

Auf der Autobahn die Hände vom Lenkrad nehmen, mit geschlossenen Augen durch den Kreisverkehr fahren oder im Feierabendstau ein Nickerchen auf dem Fahrersitz einlegen – autonome Autos sollen all das möglich machen. Geht es nach einigen Autoherstellern, dann lieber heute als morgen. Doch um den Traum vom selbstfahrenden Auto wahr werden zu lassen, bedarf es vor allem einer ausgereiften Infrastruktur für den Datenaustausch.


Um deren Ausbau zu beschleunigen, hat sich nun eine Reihe namhafter Unternehmen aus dem Bereich Telekommunikation, Technik und Autobau zu einem neuen Konsortium zusammengeschlossen. Unter der Bezeichnung „Automotive Edge Computing Consortium“ kooperieren die Firmen Ericsson, Toyota, Intel, Nippon Telegraph, NTT Docomo und der japanische Autozulieferer Denso, um die Rahmenbedingungen für intelligentes Fahren und Echtzeit-Kartenmaterial zu schaffen.

Für Intel und Ericsson sind es nicht die ersten Bemühungen in dem Bereich. Beide Firmen kooperieren seit geraumer Zeit mit Autobauer BMW: Intel, um gemeinsam mit den Münchnern neue Fahrzeuge zu entwickeln und Ericsson, um 5G-Technik auf Autobahnen zu testen. Mit dem neuen Zusammenschluss soll die reibungslose Kommunikation zwischen autonomen Autos und der Cloud sichergestellt werden.

Dazu setzt das Konsortium eigenen Angaben zufolge auf dezentrale Datenverarbeitung. Durch so genanntes Edge-Computing soll die Netzkapazität signifikant erhöht werden.

Der Hintergrund: Die Unternehmen rechnen damit, dass sich das Datenaufkommen beim Austausch zwischen Cloud und Fahrzeug bis 2025 auf das Zehntausendfache des heutigen Stands erhöht. Das erfordere eine neue Infrastruktur für Rechenzentren und Netzwerke. 


Ebenfalls im Fokus des Konsortiums: der Einsatz von mobilen Endgeräten im Fahrzeug. Dafür sollen Anwendungsbeispiele entwickelt und entsprechende Unternehmen für deren Umsetzung dazugeholt werden. Die Bildung der neuen Initiative verdeutlicht erneut, wie die Entwicklung autonomer Autos zunehmend Branchen miteinander vereint, die zuvor kaum etwas miteinander zu tun hatten.

Neben Intel arbeitet etwa auch der vor allem für seine Grafikkarten bekannte Chiphersteller Nvidia seit Anfang des Jahres aktiv an der Realisierung intelligenter Autos. Das Unternehmen kooperiert mit Audi, VW, Daimler, Bosch und ZF, um Prozessoren für Künstliche Intelligenz bereitzustellen.

Die Bemühungen des „Automotive Edge Computing Consortium“ sollen schon in den kommenden Monaten erste Ergebnisse zeigen. Einen genauen Zeitplan für den geplanten Netzausbau hat das Konsortium bislang jedoch nicht vorgelegt.

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