Im Juni stellte Apple seine News-App vor. Verfügbar ist die Anwendung bislang nur in den USA — in Großbritannien und Australien finden noch Testläufe statt. User, die ihre Smartphones in den Vereinigten Staaten registrieren, können heruntergeladene Inhalte aber auch in allen anderen Ländern einsehen. Davon ging man zumindest bis jetzt aus. Laut eines Berichts der New York Times ist der Content der App nämlich nicht mehr einzusehen, wenn sich der Nutzer auf chinesischen Boden befindet. Statt der Artikelvorschläge käme nur die Meldung: „Aktualisierung derzeit nicht möglich. News wird in Ihrer Region nicht unterstützt.“
Die Zensur erfolge jedoch nicht durch die „Great Firewall‟. Bereits vor der Grenze Chinas sei der Inhalt der News-App nicht mehr abrufbar, sobald das Smartphone ein chinesisches Netzwerk erkennen würde. Der iPhone-Hersteller gab zu dem Fall bis dato noch kein Statement ab.
Eine Erklärung für die strikte Informationskontrolle könnte das eigene Geschäft sein. Immerhin stellt der Großraum China für Apple den zweitwichtigsten Markt dar — allein im dritten Quartal 2015 hat das Unternehmen dort 13 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielt. So wird es nachvollziehbar, warum Apple ganz genau hinschaut, ob die gelieferten Inhalte über die News-App nicht gegen die Grundsätze der chinesischen Regierung verstoßen.