Falls sich die Gerüchte von Diplom-Jurist Ehssan Khazaeli bewahrheiten, dürfte Apple Pay bereits Mitte September in Deutschland verfügbar sein. Mit dem Service zahlen Kunden mit ihrem iPhone oder der Apple Watch, dafür wird neben der Wallet-App lediglich eine Kreditkarte benötigt. Da im September vermutlich auch das iPhone 8 vorgestellt werden soll, wäre eine gemeinsame Präsentation mit Apple Pay durchaus denkbar, wie t3n berichtet. Allerdings gibt es auch ein paar Fakten, die gegen den baldigen Marktstart sprechen.
Ursprünglich war der Deutschlandstart für den Bezahldienst bereits im Oktober letzten Jahres vorgesehen. Dieser platzte jedoch. Jetzt wurde offenbar für IT-Mitarbeiter deutscher Direktbanken eine Urlaubssperre von Kalenderwoche 36 bis 39 verhängt, was ein Indiz für den kommenden Start von Apple Pay sein könnte.
Khazaeli hat laut Angaben von iphone-Ticker mit einem IT-Mitarbeiter gesprochen: Dieser sagte, dass Bankmitarbeiter Softwaretests in verschlossenen Räumen durchgeführt haben. Zudem wären die Validierungsprozesse für die Kreditkarten aufgesetzt worden. Ein weiteres Indiz, das für einen baldigen Start spricht, sind die in deutscher Sprache verfassten Apple-Pay-Informationen, die in frühen Versionen des anstehenden Betriebssystems iOS 11 aufgetaucht waren.
Gegen die Gerüchte von Khazaeli spricht allerdings, dass Apples Finanzchef Luca Maestri bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen neue Länder für einen baldigen Apple Pay-Start bekannt gab — Deutschland war jedoch nicht darunter. Ebenso könnte die Urlaubssperre damit zu tun haben, dass ab September der weltweite automatische Austausch von Informationen über Finanzkonten beginnt, laut dem Deutschland Kontoinformationen von Finanzinstituten erhebt und diese anderen Vertragsstaaten zur Verfügung stellt. Somit bleibt fraglich, ob das seit 2014 in den USA gestartete Apple Pay auch bald in Deutschland verfügbar ist — oder ob sich die Nutzer hierzulande noch etwas gedulden müssen.