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Amazon will Produktbewertungen vom Einfluss der Hersteller befreien

von Amelia Heathman
Immer öfter ist in Nutzerbewertungen bei Amazon zu lesen, das Produkt sei dem Schreiber „zu Testzwecken zugeschickt“ worden. Dem will das Unternehmen nun ein Ende setzen: Künftig soll es Herstellern untersagt sein, Produkte an potenzielle Kunden zu geben, die dann öffentlich ihr Urteil abgeben.

Amazon will die auf seiner Plattform veröffentlichten Kundenbewertungen vom Einfluss von Herstellern befreien. Die Praxis, dass Nutzer Produkte kostenlos oder stark reduziert zugeschickt bekommen, um ihre Testergebnisse dann als Kundenbewertung zu veröffentlichen, soll unterbunden werden. Amazon ändert seine Community-Richtlinien entsprechend.

Schon in der Vergangenheit hatte das E-Commerce-Unternehmen versucht, gegen die sogenannten inzentivierten Bewertungen vorzugehen, indem Firmen verklagt wurden, die Nutzer für Fake-Kommentare zu Produkten bezahlten. Allerdings waren davon die Fälle nicht betroffen, in denen Kunden zu „ehrlichen Tests“ angehalten worden waren – als Gegenleistung für das kostenlose oder verbilligte Produkt.

Weil diese Tests jedoch ganz deutlich zunehmend positiv für die jeweiligen Produkte ausfielen, verärgerten die entsprechenden Bewertungen andere Kunden. Und das wiederum alarmierte Amazon. Das Unternehmen will allerdings nicht allen inzentivierten Bewertungen ein Ende bereiten, sondern die von der eigenen Plattform Amazon Vine weiterhin zulassen: Hier kommentierten User nur auf Einladung.

Bewerter werden einzeln ausgesucht und mit neuen Produkten versorgt, um anderen Kunden erste Eindrücke vermitteln zu können. Hersteller haben über die Plattform Amazon Vine keinen direkten Zugriff auf diejenigen, die ein Produkt bewerten.

Bücher sind und bleiben von der neuen Regelung ausgenommen. Und Bewertungen, die auf Grundlage zugesandter Testprodukte entstanden? Die bleiben auf Amazon sichtbar. Es kommen nur keine neuen mehr hinzu, was aus Sicht von Amazon das Vertrauen von Kunden in den Gehalt von Bewertungen erhöhen sollte. Man werde sich gegen jeden wehren, der künftig versuche, wieder nach altem Muster mit kostenlosen oder verbilligten Testprodukten gute Bewertungen zu erhalten, sagte ein Amazon-Sprecher zu TechCrunch.

Dieser Artikel erschien zuerst bei WIRED UK.

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