Bei einer Finanzierungsrunde im Februar hatte Souq Anteile im Wert von 275 Millionen Dollar unter anderem an Investoren wie den Investmentfond Tiger Global Management und den südafrikanischen Naspers-Konzern verkauft. Diese wollen nun ihre Anteile wieder veräußern, berichtet Bloomberg unter Berufung auf einen anonymen Insider. Für Amazon wäre es ein großer Schritt auf einen bislang vernachlässigten Markt.
Bisher ist Amazon in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten und Saudi Arabien nicht vertreten. Souq.com verkauft in diesen drei Ländern mehr als 1,5 Millionen Produkte und ist entsprechend der lokale Marktführer unter den Online-Händlern — in diesem Jahr soll der Markt in der Region erstmals die 20-Milliarden-Dollar-Marke knacken. Sollte das US-Unternehmen den lokalen Anbieter übernehmen, wäre Amazon quasi über Nacht eine echte Größe in dieser Gegend der Welt.
Weder Amazon noch Souq haben sich bisher zu den Übernahmegerüchten geäußert. Noch ist der Deal also nicht offiziell. Aber auch wenn die Übernahme jederzeit platzen könnte, zeigt sie doch eine bestimmte Tendez: Amazon sucht sich neue Regionen, um global weiter zu wachsen und sein Kerngeschäft auszubreiten. Wenngleich der Konzern Dinge wie Drohnenauslieferung, Lebensmittelbringdienste, Medienstreaming und eigene Ladengeschäfte ausprobiert, bleibt dieses nämlich weiterhin die Funktion als Online-Kaufhaus für fast alles. Und das vielleicht demnächst mithilfe eines neuen Tochterunternehmens im arabischen Raum.
+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++
