ALDI wird zwar auf der diesjährigen Gamescom nicht vertreten sein, den Spielebereich hat das Unternehmen dennoch fest im Blick: Nach eigenen Angaben sollen auf der erweiterten Plattform aldilife.com Spieletitel von mehr als 100 Entwicklerstudios angeboten werden. Das Angebot umfasst Produkte für PC, Mac und für die beiden großen Konsolen PlayStation und Xbox. Gameykeys sollen bei Online-Plattformen wie Steam oder dem PlayStation Network einlösbar sein.
Der Einstieg in den Games-Markt überrascht nicht: Seit Längerem ist der Anteil an über 50-jährigen Spielern stark gestiegen, die Zielgruppe macht mittlerweile 25 Prozent aller deutschen Zocker aus. In dieser Altersklasse besitzt auch ALDI seine umsatzstärksten Kunden und erhofft sich mit diesem Schritt weitere Kundenbindung. Das Unternehmen setzt auf die Vertrautheit des Namens ALDI und darauf, dass Spieler beim Einkauf im Supermarkt Guthabenkarten für den Spieleerwerb gleich mit in der Filiale besorgen — oder eben auf der Online-Plattform einkaufen.
Weltweit gehört die Spielebranche mittlerweile zu den umsatzstärkeren Unterhaltungsindustrien. Fast 100 Milliarden Dollar werden jedes Jahr umgesetzt, drei Milliarden Dollar davon allein in Deutschland. Dass sich ein eigentlich branchenferner Zweig wie der Lebensmitteleinzelhandel nun für Gamer und ihre Konsumwünsche interessiert, ist also auch ein schlichtes Beispiel von Breitenwirkung. Es bleibt abzuwarten, ob ALDI mit seinem Einstieg in den Games-Markt ein Erfolgsmodell konzipiert — oder ob die Spieler lieber weiterhin bei den alteingesessenen Online-Plattformen direkt einkaufen werden. Interessanterweise erfolgt das Online-Angebot für Spiele noch vor der Option des Online-Einkaufs beim Discounter — das bleibt bislang den Kunden in den USA vorbehalten.