Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Abgasskandal: Ein VW-Manager muss sieben Jahre ins Gefängnis

von WIRED Staff
Das Urteil ist gefällt: VW-Manager Oliver Schmidt ist von einem US-Gericht zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und einer Geldstrafe von 400.000 US-Dollar verurteilt worden. Schmidt wurde der Falschaussage gegenüber der US-Umweltbehörde sowie der Verschwörung zum Betrug für schuldig befunden.

Der Richter Sean Cox kam mit diesem Urteil Schmidts Bitte nach einer leichteren Bestrafung nicht nach. Schmidt hatte in einem persönlichen Brief den Richter um eine mildere Strafe gebeten, wie Arstechnica berichtet. Er sei von höhergestellten Kollegen angeleitet worden, dem California Air Resources Board nicht die Wahrheit zu sagen. Auch seine Anwälte forderten eine vergleichsweise milde Strafe von 40 Monaten im offenen Vollzug sowie eine Geldstrafe von 100.000 US-Dollar.

Bislang wurde im Zusammenhang mit dem VW-Abgasskandal sonst nur James Liang angeklagt. Der Entwickler, der mit weiteren Kollegen an der Betrugs-Software arbeitete, wurde zu 40 Monaten Haft mit zwei Jahren anschließender Bewährung verurteilt. Die US-Justiz hat zwar noch weitere ehemalige VW-Mitarbeiter angeklagt, diese wohnen jedoch in Deutschland. Die Bundesregierung liefert ihre Bürger nicht an andere Länder aus.

Beim VW-Abgasskandal hatte der Autohersteller Software in Diesel-Fahrzeuge implementiert. Diese regulierten den Schadstoff-Ausstoß, so dass bei Tests von Umweltbehörden die Richtwerte eingehalten wurden. Unter normalen Fahrbedingungen jedoch wurde das Tool deaktiviert. Dadurch erreichte das Auto zwar eine bessere Motorleistung, die Grenzwerte wurden jedoch überschritten. VW hatte seit Bekanntwerden des Skandals über 30 Milliarden US-Dollar an Strafen und Rückzahlungen geleistet.

Die Anklage ging davon aus, dass der VW-Manager mindestens anderthalb Jahre vor Bekanntwerden des Abgasskandals von dem Betrug wusste. Schmidt sitzt bereits seit Januar 2017 in Haft und hatte sich im August schuldig bekannt. Das hatte die Anklagepunkte von ursprünglich elf auf zwei verringert.

GQ Empfiehlt