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Mehr als die Hälfte aller Kryptowährungen sind bereits gescheitert

von WIRED Staff
Laut einer Studie verschwinden die meisten neuen Kryptowährungen schon nach wenigen Wochen oder Monaten wieder. Der Grund dafür: Der Hype um Kryptowährungen hat eine lukrative Betrugsmasche möglich gemacht.

Die meisten Kryptowährungen starten mittlerweile über einen ICO – also ein Initial Coin Offering. Dabei handelt es sich um eine unregulierte Form des Crowdfundings, bei der eine neue digitale Währung erschaffen wird und die ersten Münzen an Investoren verteilt werden, die dafür mit echten Währungen oder Bitcoin bezahlen. Im Prinzip funktioniert also ein ICO ähnlich der Erstausgabe von Aktien. Die Anleger setzen auf den Erfolg dieser neuen Kryptowährung und bekommen sie dafür vermeintlich günstiger.

Falls die neue Kryptowährung scheitert, ist das Geld schnell futsch. Und das ist eher die Norm als die Ausnahme, wie eine Studie der Kryptowährungsplattform Bitcoin.com zeigt.

Laut der Zahlen von Bitcoin.com wurden 2017 insgesamt 902 ICOs durchgeführt. Davon sind aber nur die Wenigsten erfolgreich gewesen: 142 davon haben nicht einmal ihr Finanzierungsziel erreicht. In 276 Fällen kam zwar genug Geld zusammen, aber die Gründer sind dann einfach mit dem Geld verschwunden.

Zusätzlich zu diesen 418 offensichtlich toten Währungen kommen dann weitere 113 hinzu, deren Social-Media-Kanäle schon viel zu lange kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben haben oder deren Community so klein ist, dass sie keine Chance auf dem Kryptomarkt haben. Insgesamt kommen die Macher der Studie zu dem Ergebnis, dass 59 Prozent der ICOs gescheitert sind – oder kurz vor dem Ende stehen.

Ein Grund für die zahlreichen Misserfolge ist, dass der Hype um Kryptowährungen viele Betrüger angezogen hat. Forscher von Ernst & Young fanden heraus, dass bei 372 ICOs mit Gesamteinnahmen von 3,7 Milliarden US-Dollar mehr als 400 Millionen verloren gingen.

Bei vielen ICOs fehlen oft schon die Grundlagen: Es gibt keine Firmen, keine Mitarbeiter oder Business-Pläne hinter der neuen Währung. Meist legen die Gründer nur einige PDF-Dokumente vor, mit denen sie ihr Vorhaben und den Aufbau der Währung skizzieren- ein sogenanntes Whitepaper. Wer allein auf dieser Basis eine Kryptowährung starten will, macht sich schnell des Betrugs verdächtig.

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