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YouTube will stärker gegen Fake News vorgehen

von WIRED Staff
Der Verbreitung von gezielten Falschnachrichten im Internet bleibt ein Problem. Jetzt will auch das amerikanische Videoportal YouTube stärker gegen Fake News vorgehen. Unter anderem will es dafür „verlässlichen“ Medien mehr Sichtbarkeit geben.

Manchmal überschlagen sich die Ereignisse, zum Beispiel bei Schießereien, Flugzeugabstürzen oder Naturkatastrophen. Kaum jemand weiß etwas Genaues, in den sozialen Netzwerken verbreiten sich wilde Spekulationen oder gezielte Falschmeldungen. Auch auf YouTube werden solche breaking news zum Problem. In seiner Ankündigung schreibt das zu Google gehörende Unternehmen selbst, dass seriöse Journalisten bei unübersichtlichen Großereignissen zuerst Texte veröffentlichen, in denen sie die bereits bekannten Fakten darstellen. Für Videos brauchen die Redaktionen länger. Zeit für Verschwörungstheoretiker, Witzbolde oder Hetzer, das Videoportal mit Fake News zu fluten.

In den ersten Stunden nach unerwarteten Großereignissen will YouTube daher zunächst in den USA kurze Textausschnitte aus seriösen Quellen über die eigentlichen Video-Suchergebnisse einblenden. Der dazugehörige Artikel wird verlinkt. Eine weitere Maßnahme, die bald in 17 Ländern starten soll – darunter in den USA, Großbritannien und Frankreich: Um es seinen Nutzern leichter zu machen, „hochwertige Nachrichten“ zu finden, will YouTube zu top news und breaking news eine Auswahl an Videos von ausgewählten Redaktionen prominent über den Suchergebnissen präsentieren. Wie genau die „verlässlichen“ Quellen bestimmt werden, verrät das Portal noch nicht. Dass auf dem Foto, mit dem das neue Feature erklärt wird, ausgerechnet ein Ausschnitt vom umstrittenen Fernsehsender Fox News zu sehen ist, dürfte nicht jedem gefallen. Neben solchen inhaltlichen Anpassungen will YouTube außerdem 25 Millionen Dollar in die Verbesserung der Nachrichten auf dem Portal stecken.

Noch keine Informationen für Deutschland

Ob und wann YouTube die Maßnahmen auch in Deutschland umsetzen will, ist noch nicht bekannt. Probleme mit Fake News in breaking news Situationen gab es hier aber auch schon. Während im Juli 2017 in Hamburg der G20-Gipfel stattfand, wurden beispielsweise zahlreiche falsche Behauptungen verbreitet. Unter anderem hieß es, die Polizei setze Panzer ein, ein Krankenhaus würde angegriffen oder das autonome Kulturzentrum Rote Flora würde gestürmt – nichts davon stellte sich im Nachhinein als wahr heraus, trotzdem schürte jede dieser Informationen die Ungewissheit in der Stadt.

Dem Kampf gegen Fake News haben sich fast alle Internetkonzerne verschrieben. Google und Facebook haben damit verstärkt nach der US-Präsidentschaftswahl 2016 begonnen. Allerdings scheint noch niemand das Patentrezept gegen gezielte Falschmeldungen gefunden zu haben.

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