Der Versuch von Buzzfeed lief im Incognito-Modus des Browsers, wurde also nicht von der vorherigen Suchhistorie des Nutzers beeinflusst. Mehrere Vorschläge, die Suche „How to have“ zu vervollständigen, bestanden aus klar pädophilen Phrasen. Ob Sex mit den eigenen Kindern oder einfach nur mit Kindern — der Algorithmus schlägt verstörende Themen vor, nach denen die Videoplattform dann durchsucht werden kann.
YouTube hat bereits auf den Bericht von Buzzfeed reagiert, vertröstet allerdings zunächst einmal: Es sei noch nicht bekannt, wie der Algorithmus auf diese Ergebnisse kommt. Bisherige Theorien gehen davon aus, dass die Ergebnisse aus in Massen abgegebenen Suchanfragen im Incognito-Modus entstanden sind — und dass diese absichtlich von Trollen automatisiert erstellt wurden. Vor allem die Schreibweise von „s*x“ ist laut Beobachtern ein Zeichen dafür, dass hier koordiniert unangemessene Suchergebnisse auf YouTube geschleust wurden, welche die Algorithmen nicht erkennen.
YouTube arbeitet als Tochterunternehmen von Google mit komplexen Algorithmen zur automatischen Vervollständigung von Suchanfragen. Der Mutterkonzern hatte zuletzt im Jahr 2016 Neuerungen erklärt, mit denen zum Beispiel Suchanfragen nach Personennamen nicht mehr mit negativen Vorschlägen in Zusammenhang gebracht werden sollen.
Nach den Skandalen der letzten Wochen ist YouTube gerade im Bezug auf das Thema Kindesmissbrauch in der Kritik. Zuletzt hatten mehrere große Kunden wie Mars und Adidas ihr Werbebudget von der Plattform gezogen.