Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

YouTube geht härter gegen verstörende Kindervideos vor

von WIRED Staff
Nach einem netzweiten Aufschrei reagiert YouTube mit verschärften Regeln auf die wachsende Industrie mit Kindervideos, die nach vielgesuchten Schlagworten produziert werden. Solche Videos orientieren sich rein nach Gewinn und enthalten oft verstörende Inhalte. Die Google-Tochter will ihnen jetzt nicht nur schneller Werbung entziehen, sondern auch unangemessene Kommentare bekämpfen und bessere Richtlinien für Kanäle mit Familieninhalten publizieren.

In einem offiziellen Blogeintrag hat YouTubes Vice President of Product Management Johanna Wright den Fünf-Punkte-Plan zur Säuberung von YouTube und insbesondere YouTube Kids vorgestellt: Bisherige Richtlinien sollen schneller und konsequenter durchgesetzt werden; unangemessene Videos verlieren ihre Werbefinanzierung; Videos von Minderjährigen mit unangemessenen Kommentaren sollen eine Sperrung der Kommentarfunktion erhalten und die schuldigen Nutzer den Behörden gemeldet werden. Experten werden YouTube laut Wright bei der Entscheidung helfen, welche Inhalte für Kinder und welche für Erwachsene angemessen sind.

In einem ersten Schritt hat YouTube in der vergangenen Woche nach eigenen Angaben bereits 50 Kanäle gelöscht und mehr als einer halben Million Videos die Werbung und damit die Finanzierung entzogen. Inhalte mit familienfreundlichen Charakteren, aber für Kinder nicht geeigneten Inhalten, werden mit Algorithmen vorsortiert und dann erst ab 18 Jahren freigegeben. Neben dieser Verschärfung bereits bestehender Regeln ist die Blockade von unangemessenen Kommentaren zu Videos mit Kindern neu. Die aggressivere Vorgehensweise deaktiviert die Kommentarfunktion bei einem betroffenen Video im Zweifelsfall lieber ganz.

YouTube reagiert damit auf viele Medienberichte der vergangenen Wochen, die sich mit dem Phänomen von Videos für Kinder mit erschreckenden Inhalten befasst hatten. Als „Industrialized Nightmare Production“ hatten Kritiker etwa Filme bezeichnet, in denen beliebte Charaktere aus Medien für Kleinkinder etwa brutale Gewalt erleben oder in sexuelle Situationen geraten. Häufig waren eben diese Videos auch durch die Filter auf YouTube Kids geraten, eine Umgebung, die Eltern eigentlich für sicher gehalten hatten. Erste Reaktionen des Unternehmens gingen vielen Beobachtern nicht weit genug — der öffentliche Aufschrei hat YouTube nun offenbar dazu bewegt, weitere Schritte einzuleiten, um das Problem einzudämmen.

GQ Empfiehlt