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YouTube, Facebook, Apple und Spotify gehen gegen rechten Verschwörungstheoretiker vor

von Wolfgang Kerler
Gleich mehrere Internetkonzerne haben Videos und Podcasts des rechten Verschwörungstheoretikers Alex Jones aus ihrem Angebot entfernt. Die Begründung: Sie wollen die Verbreitung von Hass auf ihren Seiten nicht länger dulden. Der „Infowars“-Macher ist ein treuer Anhänger des US-Präsidenten Donald Trump.

Am Ende griff auch YouTube durch. Das Videoportal nahm den Kanal von Alex Jones am Montag vom Netz. Ein harter Schlag für den Verschwörungstheoretiker, erreichte er darüber doch 2,4 Millionen Abonnenten. Als Begründung für den Schritt teilte das Unternehmen in einem Statement mit: „Wenn Benutzer wiederholt gegen die Richtlinien verstoßen (…) kündigen wir ihre Konten.“ Jones war oft vorgeworfen worden, über seinen YouTube-Kanal Hate Speech zu verbreiten und Kinder zu gefährden. Schon vor wenigen Wochen hatte das zu Google gehörende Portal deshalb vier Videos gelöscht, in denen er unter anderem Muslime und Transgender beschimpft hatte.

YouTube ist nicht der einzige Plattformbetreiber, der jetzt noch härter gegen Alex Jones vorgeht. Facebook hatte bereits vergangene Woche mehrere Videos, die aus Sicht des Unternehmens Hass schürten, entfernt – und sein persönliches Profil gesperrt. Weil die Beschwerden der Nutzer über den Verschwörungstheoretiker und seine Kanäle aber nicht aufhörten, legte das soziale Netzwerk jetzt auch vier seiner Seiten still, über er die er hunderttausende Menschen erreichte. Als Begründung nannte die Firma die „wiederholte Verletzung der Community Richtlinien“. Konkret kritisiert Facebook, dass auf den Seiten Gewalt verherrlicht werde und abfällig über Muslime, Migranten und Transgender gesprochen werde. Das sei Hate Speech.

Apple und Spotify entfernen Podcasts

Alex Jones hat eine erfolgreiche Show, die er auf YouTube per Video verbreitete, die aber auch als Podcast verfügbar ist. Sein Internetportal Infowars, das immer wieder dafür kritisiert wird, Fake News zu streuen, verbreitet daneben noch weitere Podcasts. Sowohl Apple als auch Spotify haben mehrere davon nun von ihren Plattformen entfernt. Twitter ist damit das einzige große Netzwerk, das noch nicht gegen den rechten Verschwörungstheoretiker vorgegangen ist. Die Internetkonzerne waren in der Vergangenheit dafür kritisiert worden, dass sie rechten Verschwörungstheoretikern wie Alex Jones eine Plattform bieten. Darauf haben die Unternehmen nun reagiert. Doch auch dieser Schritt ist nicht unumstritten, weil private Unternehmen darüber entscheiden, was publiziert werden darf – und was nicht.

Alex Jones machte Pizzagate groß

Alex Jones wird derzeit von Eltern verklagt, deren Kinder beim Amoklauf an der Sandy Hook Grundschule im US-Bundesstaat Connecticut ermordet wurden. Damals hatte ein 20-Jähriger insgesamt 28 Menschen getötet. Jones hatte behauptet, der Amoklauf sei erfunden gewesen – und die Angehörigen der Opfer nur Schauspieler.

Es ist nicht die einzige Verschwörungstheorie, die er verbreitet hat. Er trug auch dazu bei, dass viele Amerikaner während des US-Präsidentschaftswahlkampfs davon überzeugt waren, dass Hillary Clinton in einen Kinderporno-Ring verwickelt war, der aus einer Pizzeria in Washington agiert haben soll. Die Lüge ging als Pizzagate in die Netzgeschichte ein.

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