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Wieso wir im Jahr 2029 trotz Labor-Hamburger immer noch Tiere schlachten werden

von Michael Förtsch
Der Forscher Mark Post hat das Unternehmen Mosa Meat gegründet, das Fleisch ohne Tiere produzieren will. WIRED hat mit dem Wissenschaftler darüber gesprochen, ob wir im Jahr 2029 immer noch Tiere schlachten müssen und wie das sogenannte Clean Meat unsere Gesellschaft verändern wird.

Wir Menschen müssen nicht nur Nahrung aufnehmen. Wir lieben das Essen – zumindest viele von uns. Und für viele ist es ein besonderes Vergnügen, Fleisch und Fisch auf dem Teller zu haben. Sei es in Form eines saftigen Steaks, als Würstchen in einem weichen Brötchen, als Hackfleischscheibe mit Käse auf einem Burger oder als in Butter gebratenes Fischfilet mit einigen Zitronenscheiben. Allerdings: Für diesen Genuss, das können und dürfen wir nicht ignorieren, leiden und sterben unzählige Tiere. Dazu schädigt deren industrielle Aufzucht und Verwertung unseren Planeten.

Verglichen mit den Sprüngen in der Informations-, Mobilitäts- und Kommunikationsindustrie wirkt die Fleischindustrie heute rückständig und wenig zeitgemäß. Nicht wenige Wissenschaftler und Unternehmer wollen das nun ändern – und Fleisch auf unsere Teller bringen, das ethisch und moralisch einwandfrei ist. Kein Tier soll dafür mehr sterben müssen. Einer dieser Wissenschaftler ist Marcus Johannes 'Mark' Post, Physiologe und Pharmakologe an der Universität Maastricht. Gemeinsam mit dem Nahrungsmitteltechniker Peter Verstrate hat er 2015 das Unternehmen Mosa Meat gegründet. Das Team dahinter hatte bereits 2013 den ersten Hamburger mit sogenanntem Clean Meat oder auch Kultur-Fleisch vorgestellt. Das ist Fleisch, das in einem Bioreaktor aus einer einzelnen Zellprobe und Nährlösungen herangezogen wird.

Zuvor hatte Post die Idee, Fleisch als Nahrungsmittel im Labor zu züchten, selbst für „ein bisschen verrückt“ gehalten, wie er heute zugibt. „Aber ich erkannte irgendwann, dass wir, wenn wir das hinkriegen, einige unserer dringendsten Probleme beseitigen könnten“, sagt Post. Das Verfahren, das kleine Fleisch-Paddie für den Burger im Labor herzustellen, kostete seinerzeit über 300.000 US-Dollar. Bereitgestellt worden war das Geld von Google-Gründer Sergey Brin. Denn der wollte wissen, ob das, was die Niederländer da versuchen, wirklich machbar ist. Mittlerweile ist viel geschehen und die Forschung vorangekommen.

Gemeinsam mit WIRED wagt Mark Post daher einen Blick in unsere Gegenwart, zehn Jahre in die Zukunft – und darüber hinaus. Denn schon bald will er das Clean Meat in die Supermärkte bringen – und ist dabei nicht alleine. Denn mittlerweile arbeiten auch zahlreiche weitere Start-ups daran, es dem niederländischen Professor gleichzutun.

Michael Förtsch

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von GQ

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