Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

WIRED schaut in die Zukunft: Willkommen im Jahr 2029!

von Wolfgang Kerler
In diesen Tagen machen sich die meisten Redaktionen Gedanken darüber, wie die Welt 2019 aussehen wird. Das ist uns zu einfach. Im letzten Themenspecial – bevor WIRED.de eingestellt wird – schauen wir ins Jahr 2029. Leben Menschen bis dahin schon auf dem Mars? Essen wir bis dahin nur noch Fleisch aus dem Labor? Haben Roboter bis dahin unsere Jobs übernommen? Wir trauen uns Antworten zu.

Fangen wir mit ein bisschen Selbstkritik an. Manchmal lesen sich unsere Artikel so, als würden wir in naher Zukunft aufwachen – und die Welt wäre plötzlich eine ganz andere: Auf den Straßen sind nur noch autonome Elektroautos unterwegs. Über unseren Köpfen kreisen Flugtaxis. Der Hyperloop schießt uns von München nach Berlin und weiter nach Hamburg.

Arbeiten müssen oder dürfen wir in dieser scheinbar unmittelbar bevorstehenden Zukunft nicht mehr. Denn unsere Jobs werden von Künstlichen Intelligenzen und Robotern übernommen. Die Blockchain hat die Hälfte aller Behörden und Internetkonzerne überflüssig gemacht. Alexa und ein Super-Thermomix kümmern sich um unser Abendessen. Und einen Urlaub in der Karibik kann sich jeder leisten. Mit VR-Brille und -Anzug kostet er: nichts.

Science-Fiction bleibt auch 2029 Science-Fiction

Jetzt können wir es ja verraten: Ganz so futuristisch wird die Welt in absehbarer Zeit nicht aussehen. Jedenfalls nicht 2029. Viele Technologien, die wir dafür bräuchten, stecken heute noch in den Kinderschuhen – oder existieren nur in der Theorie. Gerade wenn es um Künstliche Intelligenz oder Roboter geht, klaffen Erwartungen und der Stand der Entwicklung weit auseinander. Und von erfolgversprechenden Prototypen, die Millionen kosten, ist es zur Massenproduktion ein weiter Weg. Die meisten Science-Fiction-Filme, die wir heute kennen, werden auch 2029 noch Science-Fiction sein – was keine schlechte Nachricht sein muss. Denn Wandel, der sich schrittweise vollzieht, lässt sich besser gestalten und diskutieren als abrupte Veränderungen.

Das heißt nicht, dass sich 2029 nichts verändert haben wird. Ganz und gar nicht. In einer Serie von Artikeln, die heute beginnt, werden wir Prognosen für die Welt in zehn Jahren wagen. Wir werden erklären, wieso wir auch dann noch selbst unser Bett machen müssen, aber Roboter gerade für ältere Menschen trotzdem eine große Unterstützung sein können. Wieso wir nicht auf dem Mars Urlaub machen werden, aber zumindest in Hotels im Erdorbit. Wieso wir noch Tiere schlachten werden, obwohl Laborfleisch langsam Mainstream wird. Wieso einfache, bürokratische Aufgaben tatsächlich von Algorithmen übernommen werden, aber die menschliche Kreativität von Maschinen unerreicht bleiben wird. Und vieles mehr.

Natürlich könnten wir mit jeder einzelnen Prognose falsch liegen. Das Smartphone hat auch keiner kommen sehen. Doch wir, unsere Gastautoren und Interviewpartner haben uns bemüht, alles, was wir heute schon wissen oder erahnen können, zu berücksichtigen. Das heißt: Wenn wir uns irren, dann gemeinsam mit Konzernvorständen, Wissenschaftlern, Science-Fiction-Autoren und Fachredakteuren. Es gibt schlimmere Szenarien.

WIRED.de muss sich schon 2018 verabschieden

Eine Vorhersage für das Jahr 2029 ist aber ziemlich sicher: WIRED.de wird es dann nicht mehr geben. Denn unser Verlag hat vergangene Woche die Entscheidung bekanntgegeben, WIRED.de noch Ende 2018 einzustellen. Die Aktivitäten von Condé Nast in Deutschland sollen sich auf die globalen Luxus- und Lifestyle-Medienmarken fokussieren. Damit ihr uns in guter Erinnerung behaltet, verabschieden wir uns mit diesem Themenspecial. Eigentlich war es für Januar geplant, deswegen ist es leider nicht ganz so umfangreich wie wir es uns gewünscht hätten. Aber es lohnt sich trotzdem noch, in den nächsten Tagen immer wieder hier vorbei zu schauen.

Alle Artikel des WIRED2029-Specials, die vom 12. bis 19.12.2018 erscheinen werden, findet ihr hier.

Wolfgang Kerler

Wolfgang Kerler

von GQ

GQ Empfiehlt