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Wegen des Verschwindens von Khashoggi: Saudi-Arabien will nun doch keinen Hyperloop

von Michael Förtsch
Immer noch ist unklar, was mit dem Journalisten Khashoggi passierte, nachdem er das saudi-arabische Konsulat in Istanbul betreten hat. Das hat nun auch Auswirkung auf die Entwicklung des Hyperloop und die private Raumfahrt.

Erst kürzlich hatte Virgin-Gründer Richard Branson angekündigt, dass Virgin Hyperloop One im kommenden Jahr mit dem Bau einer Trasse in Indien beginnen wird. Daneben wären auch bereits Strecken in Dubai und Saudi-Arabien geplant. Allerdings: Der reiche Ölstaat Saudi-Arabien hat nun einen Rückzieher gemacht und geplante Verträge mit dem Unternehmen fallen gelassen. Der Grund dafür ist die Kontroverse um das Verschwinden und den möglichen Tod des Journalisten Jamal Khashoggi.

Jamal Khashoggi, ein saudi-arabischer Journalist und Direktor der Tageszeitung Al-Watan, hatte am 2. Oktober 2018 das saudi-arabische Konsulat in Istanbul betreten und gilt seit dem als vermisst. Die türkische Polizei geht davon aus, das er ermordet wurde – und seine Leiche außer Landes gebracht worden war. Angeblich, so Informationen der Zeitung Yeni Safak, wurde der kritische Journalist gefoltert und geköpft. Erst im März dieses Jahres war Khashoggi verboten worden, Kolumnen zu schreiben und Twitter zu nutzen. Und das obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits im Exil in den USA wohnte.

Branson lehnte Partnerschaften ab

Der Milliardär Richard Branson hatte nach ersten Berichten über die mögliche Ermordung, Kritik an Saudi-Arabien geübt und angekündigt, geplante Partnerschaften mit der Ölnation vorerst zu pausieren – jedenfalls bis der Fall Khashoggi geklärt sei. Unter anderem hatte Saudi-Arabien eine bis zu einer Milliarde US-Dollar schwere Investition in die Raumfahrt-Start-ups Virgin Galactic und Virgin Orbit geplant. Damit sollen auch Pläne für einen Raketenhafen im nahen Osten verbunden gewesen sein. Nach der Ankündigung von Branson hatte Hyperloop-One-Chef Rob Lloyd, wie auch mehrere andere Unternehmen und Investoren, seinen Besuch der Future Investment Initiative abgesagt, die vom saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman ausgerichtet wird.

Im Gegenzug hat nun Saudi-Arabien den geplanten Vertrag mit Virgin Hyperloop One über eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Hyperloop-Strecke quer durch die Wüste aufgekündigt. Der hätte auf der Konferenz um die Future Investment Initiative medienwirksam unterzeichnet werden sollen. In der Vergangenheit hatte das Königshaus mehrfach bekräftigt, dass Saudi-Arabien unter der Zukunftsinitiative Saudi Vision 2030 eine Pioniernation beim Einsatz der Vakuumröhrenbahn werden soll. Erst im April hatte der Kronprinz daher auch dem Testgelände des Start-ups in der Mojave-Wüste einen Besuch abgestattet. Bislang haben weder Virgin Hyperloop One noch saudische Ministerien diesen Fall kommentiert.

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