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„Virtual Reality wird wie das Internet nicht mehr wegzudenken sein“

von Elisabeth Oberndorfer
Wie innovativ sind die VR-Neuheiten wirklich, die Facebook bei seiner f8 präsentiert hat? Der in Kalifornien lebende VR-Experte und ehemalige Facebook-Mitarbeiter Sacha Tueni sprach mit WIRED über das „Raumschiff der Zukunft“, das er auf dem Event in San Jose gesichtet haben will. 

Gesichtsmasken für die Kamera-App, das Social-VR-Experiment Spaces und eine 360-Grad-Kamera. Facebooks Entwicklerkonferenz f8 wirkte auf den ersten Blick nicht gerade wie die große Innovationsschleuder. Der Virtual-Reality-Experte und Ex-Facebook-Mitarbeiter Sacha Tueni ist da anderer Meinung: „Es war, als sei ein Raumschiff aus der Zukunft gelandet und Facebook hat uns gezeigt, was dort möglich sein wird.“

Tueni war von 2009 bis 2011 bei Facebook tätig, lebt in Sausalito nördlich von San Francisco und hat sich vor zwei Jahren auf Virtual Reality spezialisiert. Er berät Startups, vernetzt sie mit Investoren und gestaltet selbst VR-Projekte mit Partnern oder investiert in sie. Das alles tut Tueni im Upload Collective, einem Coworking-Space für VR-Startups mit Standorten in San Francisco und Marina Del Rey.

Bei Virtual Reality sind wir jetzt ungefähr da, wo wir in den Anfangszeiten des Internets waren

Sacha Tueni

„Was Facebook bei der f8 geliefert hat, war Grundlagenforschung für die Öffentlichkeit“, schwärmt der VR-Experte an seinem Arbeitsplatz eine Woche nach dem Entwicklertreffen. Die wichtigen Neuerungen stecken laut Tueni nicht in den von CEO Mark Zuckerberg präsentierten Highlights, sondern in kleineren technischen Details. Der große „Wow-Moment“ war für den Facebook-Kenner die Vorstellung der Deep-Learning-Plattform Caffe2go. Diese ermöglicht Künstliche Intelligenz in Echtzeit auf dem Smartphone.

„Die KI greift auf den Prozessor des Smartphones zu und muss nicht mehr über externe Rechner arbeiten“, erklärt Tueni. Die Foto-App Prisma, die vergangenes Jahr durch ihre KI-erstellten Kunstfilter bekannt wurde, konnte die Visualisierungen noch nicht in Echtzeit, sondern nur durch externes Zwischenspeichern erstellen. Mit Caffe2go kann ein solcher Zwischenschritt vermieden werden: „Dass Künstliche Intelligenz jetzt direkt auf dem Smartphone laufen kann, bedeutet viele neue Einsatzmöglichkeiten“, prognostiziert Tueni.

„Bei Virtual Reality sind wir jetzt ungefähr da, wo wir in den Anfangszeiten des Internets waren“, sagt der VR-Aficionado über die meist noch sehr einfach wirkenden Anwendungsfälle. Doch Virtual Reality werde irgendwann „auf die gleiche Weise nicht mehr wegzudenken sein wie Internet“, prognostiziert Tueni auch mit Blick auf die VR-Apps von Facebook und den Versuch, die Virtuelle Realität sozial zu machen. „Was wir jetzt sehen, sind ständige kleine Schritte auf dem Weg dorthin.“

In sogenannter Social VR sieht der Berater das größte Potenzial: „Mit Freunden machen diese Erlebnisse erst richtig Spaß.“ Tueni kann sich unter anderem vorstellen, dass Geschäftsmeetings in Zukunft beim virtuellen Frisbee stattfinden. „Wir können uns heute noch nicht ausdenken, was alles möglich sein wird. Facebook stellt sich solche Dinge aber bereits vor und liefert dafür die ersten Lösungen.“

So simpel die Augmented-Reality-Filter auch wirken, die Facebook auf der f8 vorgestellt hat, sie leisteten einen wichtigen Beitrag, glaubt Tueni: „Alle Entwickler können AR-Masken bauen und liefern Facebook damit zahlreiche, wertvolle Erkenntnisse für künftige Augmented-Reality-Produkte.“ Hier habe Facebook einen klaren Vorsprung gegenüber Snapchat: „Snap baut die Filter selbst und bindet die Entwickler nicht ein. Dieser Input wird ihnen fehlen.“ 

Unter allen Technologiekonzernen ist Facebook laut Tueni der fortschrittlichste in Sachen AR und VR: „Google hinkt bei den Themen hinterher und Apple waren noch nie die Ersten, machen es dafür aber immer perfekt.“ Auf der Hardware-Seite rechnet der Experte im Massenmarkt mit einem Gadget für Erweiterte und Virtuelle Realität statt mehreren Endgeräten für die unterschiedlichen Umgebungen. Seiner Meinung nach ist Vive-Headset von HTC, Hauptkonkurrent von Facebooks Oculus Rift, das beste am Markt: „Oculus war in einigen Dingen zu langsam. Aber bei VR allgemein steht Facebook an erster Stelle.“

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