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Vertcoin wurde Opfer einer 51-Prozent-Attacke

von WIRED Staff
Wie sich herausgestellt hat, ist die Kryptowährung Vertcoin das Ziel einer sogenannten 51-Prozent-Attacke geworden. Aktuell versuchen die Entwickler, den Schaden durch Reorganisation der Blockchain und weitere Sicherheitsmaßnahmen zu beheben.

Bei Kryptowährungen werden sämtliche Transaktionen verschlüsselt in einer Blockchain gespeichert. Diese besteht aus einzelnen Blocks, die die Transaktionen eines bestimmten Zeitraums zusammenfassen. Ein finalisierter Block kann im Nachhinein eigentlich nicht mehr angepasst werden. Es sei denn eine Gruppe oder ein Einzelner schafft es, mehr als 51 Prozent der Rechenkraft zu stellen, die die Transaktionen der Währung abwickelt und dadurch die Blockchain generiert. Das erschien in den vergangenen Jahren oftmals als unwahrscheinliche Gefahr. Aber das ist offenbar, wie der Entwickler Mark Nesbitt von Coinbose nun aufschlüsselte, nun bei Vertcoin passiert.

Offenkundig konnte ein Unbekannter genug Einfluss auf Vertcoin bekommen, um „an einem früheren Block anzuknüpfen, um von dort eine alternative Blockgeschichte zu schreiben“ und dadurch ein neues Transaktionsprotokoll zu verfassen. Heißt: Er hat die originale Blockchain abgelöst und damit auch zahlreiche Bezahlvorgänge und Überweisungen ausgelöscht. Das soll gleich mehrmals geschehen sein und im größten Angriff über 300 Blöcke betroffen haben. Durch geschickte Transaktionen, war es so möglich, eigene Vertcoin mehrfach zu überweisen, andere Nutzer zu betrügen und über 100.000 US-Dollar in Vertcoin zu erbeuten.

Nicht das erste Opfer

Die Attacken sollen bereits im Oktober gestartet und noch Anfang Dezember fortgeführt worden sein. Die Entwickler von Vertcoin haben das Problem mittlerweile zur Kenntnis geommen, wollen an einer Lösung arbeiten und die Blockchain reorganisieren. Eine der Besonderheiten des Vertcoin-Netzwerk ist, dass es sogenannte ASICs, auf Mining spezialisierte Rechner, ausschließt – wodurch es eine Kryptowährung bleiben sollte, die auch für Nutzer mit einfachen Rechnern einen Gewinn bringen kann. Allerdings würde genau das die Blockchain auch einfacher und mit weniger Aufwand angreifbar machen.

Vertcoin ist jedoch nicht das erste Opfer einer gelungenen 51-Prozent-Attacke. Selbst Bitcoin Gold, Krypton, Verge und Shift waren bereits betroffen. Nicht wenige Experten fürchten, dass eine derartige Attacke zukünftig auch bei den größten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether gelingen könnte. Denn vor allem große und undurchsichtige Unternehmen steuern mittlerweile ein Gros der Rechenkraft bei, die diese am Leben halten.

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