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Für diese Marskolonie muss niemand in ein Raumschiff steigen

von Cindy Michel
Eine Stadt auf dem Mars wollen die Vereinigten Arabischen Emirate bauen – aber erst in 100 Jahren. Wie das urbane Leben auf dem roten Planten einmal aussehen könnte, wollen sie schon jetzt wissen und planen den Prototyp dafür in der Wüste: Auf etwa 175.000 Quadratmetern entsteht die Mars Scientific City, die bisher größte Simulation einer Weltraumkolonie.

Der höchste Turm, die größte künstlich angelegte Inselgruppe oder die längste Indoor-Skipiste der Welt: Die Vereinigten Arabischen Emirate bauen ihre Städte nach dem Motto „Think Big“ und sind in vielerlei Hinsicht ein Land der Superlative. Jetzt greift der Wüstenstaat buchstäblich nach den Sternen und plant einen Außenposten auf dem Mars. Dieser soll im Jahr 2117 bezugsbereit sein. Um sich auf das Megavorhaben ausreichend vorzubereiten, soll nun der Prototyp dieser Weltall-Stadt auf der Erde entstehen, die Mars Scientific City.

In anderen irdischen Marskolonien wie etwa in Utah oder Hawaii wird das Leben auf dem roten Planeten schon seit Jahren simuliert, allerdings auf engstem Raum. Nicht so in der Mars Scientific City. Denn mit einer geplanten Fläche von knapp 175.000 Quadratmetern würde sie die größte Anlage ihrer Art sein. Die Kosten schätzen die Planer auf rund 122 Millionen Euro (136 Millionen Dollar). 

Mitten im roten Wüstensand thronen riesige milchig-gläserne Kuppeln. Die fünf wabenartigen, verschieden großen Konstrukte sind miteinander verbunden, das weite Areal, das die Biodome umgibt, ist lediglich durch eine niedrige Mauer begrenzt. So präsentieren Designer, Architekten und Planer der Bjarke Ingels Group (BIG) die Mars Scientific City bei der Projektvorstellung in Dubai.  „Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen gemeinsam mit dem Rest der Welt Technologien entwickeln, die der Menschheit dienlich sind und ein Fundament für eine bessere Zukunft schaffen“, sagt Mohammed bin Rashid Al Maktum, Herrscher des Emirats Dubai und Vizepräsident der Vereinigten Arabischen Emirate.

In den Biodomen sollen Wissenschaftler, Ingenieure und Astronauten aus aller Welt unter den Bedingungen, die sie wohl auf dem Mars erwarten würden, leben und arbeiten. Ein großes Forschungsziel sei, sagte bin Rashid Al Maktum, das Leben der künftigen Siedler auf dem Mars so autark wie möglich zu gestalten. Daher müsse man Wege finden, Energie, Wasser und Nahrung aus eigenen Mitteln zu produzieren. Das sei nicht nur Voraussetzung für ein Überleben auf fremden Planeten, sondern könne auch den Menschen auf der Erde helfen. So könnten etwa Hungersnöte eingedämmt werden oder sich Menschen in abgelegenen Regionen selbst mit sauberem Trinkwasser versorgen.

Teilweise sollen die wabenartigen Wände der geplanten Marskolonie aus dem 3D-Drucker kommen. Für die Außenwände werden verschiedene Materialien getestet, die Solarstrahlung abhalten. Das ist wichtig für ein Leben auf dem Mars, da die Atmosphäre dort dünner und die Sonneneinstrahlung viel höher ist, als auf der Erde. Eine besondere 3D-Druck-Technologie, auf die bei der Pressekonferenz nicht weiter eingegangen wurde, soll das raue Terrain und die Umgebung des Mars noch besser simulieren. 

„Wir glauben an das Potenzial der Weltraumforschung. Gemeinsam mit Partnern aus aller Welt wollen wir Ergebnisse aus diesen Forschungen umsetzen und so nutzbar machen, dass sie auch das Leben auf der Erde verbessern können“, so bin Rashid Al Maktum. Wann genau die Marskolonie, die vermutlich in der Nähe von Dubai entsteht, eröffnen soll, ist noch nicht bekannt.

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