Einfach über Staus und Ampeln hinweg fliegen. Diese Idee klingt so verlockend, dass derzeit überall auf der Welt an Konzepten für Flugtaxis gearbeitet wird. Uber plant beispielsweise, ein eigenes Forschungszentrum dafür zu errichten. Erste Modelle wie der Volocopter von einem Startup aus Bruchsal belegen, wie fortgeschritten die Pläne zum Teil schon sind. Audi und Airbus hatten im März auf dem Genfer Autosalon das Konzept Pop.Up Next vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein kleines, autonom fahrendes Auto, das sich mithilfe von montierbaren Propellern in ein Flugtaxi verwandelt.
Vor allem an Audi, das seinen Sitz in Ingolstadt hat, dürfte es nun auch liegen, dass das Unternehmen zusammen mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft die oberbayerische Stadt als Teststandort für Flugtaxis vorschlägt. Ingolstadt will Teil der Urban Air Mobility Initiative der Europäischen Union werden. Laut Angaben der Stadt wolle man sich aber noch nicht auf ein bestimmtes Flugtaxi-Konzept festlegen. Neben Ingolstadt arbeiten auch andere europäische Städte an Konzepten für Urban Air Mobility — darunter Hamburg und Genf.
2030 könnten 500 Millionen Menschen von Stau betroffen sein
Flugtaxis gelten als Zukunftsprojekt, mit dem Staus und sonstige Probleme des heutigen Verkehrs behoben werden könnten. „Flugtaxis sind längst keine Vision mehr. Sie eröffnen komplett neue Möglichkeiten, etwa für den Krankentransport in Städten und Ballungsräumen“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer am Mittwoch.
Auf der Homepage des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. (BDLI) heißt es dazu: „Im Jahr 2030 werden gut 60 Prozent der Weltbevölkerung in urbanen Regionen und Megacities leben. Mehr als 500 Millionen Menschen werden dann tagtäglich von Staus auf den Straßen betroffen sein. Städteplaner suchen nach Wegen, um den Verkehrskollaps zu verhindern.“ Alternative Verkehrskonzepte wie fliegende Vehikel oder der Hyperloop würden dann zu einer Notwendigkeit.